Archiv der Kategorie: Ortsverband

Sozialticket? LINKES FORUM deckt Probleme beim „MobilPass“ auf

Fritz UllmannDie VRS-Version des Sozialtickets, der sog. „MobilPass“, ist in Radevormwalder Bussen gar nicht ohne Weiteres erhältlich – Das LINKE FORUM deckte in der letzten Sozialausschusssitzung am 7. Mai diesen unhaltbaren Zustand auf und beantragte erfolgreich, dass die Stadt nun selbst handeln muss, damit die Menschen zu ihrem Recht kommen.

Er sehe Parallelen zum OberbergPass, erklärte Fritz Ullmann, Stadtverordneter des LINKEN FORUMS, eingangs zur Begründung des Antrages. Der OberbergPass war 2010 eine Art Ausweis im Check-Karten-Format, mit der so genannte sozial Schwache verschiedene Vergünstigungen erhalten können sollten. Jedoch wurde zu keinem Zeitpunkt geklärt, welche Vergünstigungen – Selbst die Stadt Radevormwald weigerte sich damals dem Antrag Ullmanns zu entsprechen und zu überprüfen, welche Vergünstigungen möglich wären – z.B. auf erhobene Gebühren für die Ausstellung notwendiger Dokumente zu verzichten – und einen reduzierten Eintritt beim städtischen Live-ness einzuführen. Niemand interessierte das: Der OberbergPass wurde zur reinen Augenwischerei, mit der Niemand in Radevormwald wirklich etwas anfangen konnte.

Der MobilPass drohe nun, genau so zu werden, setzte Ullmann fort. Zwar haben unter anderem arbeitslose Menschen in Radevormwald nun unbestritten ein Recht, den öffentlichen Nahverkehr zu einem vergünstigten Tarif zu nutzen, die entsprechenden Karten aber zu bekommen sei eine Glücksspiel, bei dem die Chancen sogar gegen die Menschen stünden. Denn:
Weniger als die Hälfte der Busse in Radevormwald verkaufen MobilPass-Tickets!

Grund: VRS und VRR arbeiten nicht zusammen

Das seien die Busse, die direkt im Auftrag der OVAG (des an den VRS angeschlossenen Verkehrsunternehmens des Oberbergischen Kreises). Der weitaus größere Teil der Busse, insbesondere auf den wichtigsten Buslinien 626 und 671, verkauft das MobilPass-Ticket nicht. Diese Busse werden von verschiedenen Unternehmen betrieben, die im VRR zusammengefasst sind, zum Beispiel den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) oder dem Busverkehr Rheinland (BVR). Auf unsere Nachfrage hin erklärten uns Mitarbeiter der BVR: Weder OVAG noch VRS haben den Betreibern der Linien mitgeteilt, dass in Radevormwald mit dem MobilPass ein Sozialtarif überhaupt eingeführt wird!

Unser Antrag, der im Ausschuss einstimmig angenommen wurde, fordert sofortiges Handeln – „Es kann nicht sein, dass den Menschen ein zugestandenes Recht durch pure Inkompetenz der Verkehrsbetreiber vorenthalten wird!“, so Fritz Ullmann.

Die Stadt Radevormwald wird sich nun ihrerseits sowohl an die Unternehmen aus dem VRR-Gebiet, die Buslinien in Radevormwald betreiben, als auch die OVAG auffordern, Abhilfe zu schaffen. Im nächsten Ausschuss für Soziales, Sport und Tourismus wird es einen Bericht zu den Fortschritten geben. Wir sind gespannt.

Personalrat Radevormwald: “Wir fordern Personal- statt Sachausgaben durch Fremdvergaben”

In einem Schreiben an die Fraktionen und die im Rat der Stadt vertretenen Parteien und Wählerinitiativen hat der Personalrat der Stadtverwaltung Radevormwald Stellung zu den Ergebnissen der letzten Ratssitzung vom 12. März genommen.

CDU und SPD hatten hier – neben verschiedenen anderen Einsparungen – auch weitere Personaleinsparungen beschlossen.

In seiner besorgniserregenden Stellungnahme weist der Personalrat auf die bereits bestehende Überlastung der Mitarbeiter ebenso hin, wie auf die Kosten für die Vergabe von Aufgaben, welche die Verwaltung bereits jetzt nicht mehr leisten kann, und warnt vor der Gefahr, dass Mitarbeiter durch die andauernde Überlastung krank werden (Burnout).

Für das LINKE FORUM erklärt Fritz Ullmann, Stadtverordneter im Rat der Stadt Radevormwald:

Den in Ihrer o.g. Stellungnahme vorgetragenen Argumenten kann ich größtenteils zustimmen.

Ich habe bereits in meiner Haushaltsrede darauf hingewiesen, dass ich es für nicht nachvollziehbar halte, Kritik an der gegenwärtigen Leistung der Verwaltung mit der Streichung von Stellen zu verbinden. Es erscheint absurd, zu denken, dass – sofern man mit der Arbeit der Verwaltung unzufrieden ist – diese den an sie gestellten Ansprüchen besser mit weniger Personal und somit weniger Zeit genügen könnte.

Insbesondere danke ich Ihnen für die Hinweise bezüglich der seitens der Politik schlicht nicht beachteten Frage der Pflege des neuen Sportplatzes (und dass hierfür Personal benötigt wird). Es ist ein weiterer Beweis für die Kurzsichtigkeit einer Politik, die Personalausgaben grundsätzlich als „unpopulär“ betrachtet, die Folgekosten einer Unterbesetzung in der Verwaltung aber völlig ignoriert. Ich wage mit Rückblick auf vergangene Projekte zu unterstellen, dass die durch die Fremdvergabe von Aufgaben entstehenden Kosten im Durchschnitt höher als die zu deren sachkompetenter Durchführung erforderlichen Personalausgaben sind.

In Anbetracht Ihres Hinweises auf die durchschnittliche Höhe der Überstundenkonten von über 46 Stunden unterstütze ich ebenfalls die Empfehlung, die sie ratsuchenden Mitarbeitern der Verwaltung zu geben beabsichtigen, ihre Überlastung schriftlich darzulegen und dem Bürgermeister anzuzeigen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die vorherrschende Vorstellung, durch Einsparungen beim Personal in der Summe Kosten sparen zu können, zumindest fragwürdig und wahrscheinlich kurzsichtig ist. In jedem Fall erhöht sie die Belastung und mindert so die Leistungsfähigkeit der Verwaltung dauerhaft, womit auch die Dienstleistungen der Verwaltung für die Einwohner der Stadt Radevormwald in ihrer Qualität gefährdet sind.

Ihre Forderung „Personalausgaben statt Sachausgaben durch Fremdvergaben“ entspricht unserem bisherigen Standpunkt. Wir vertreten ihn weiterhin ausdrücklich.

Jugendamt: CDU und SPD sparen doch nicht bei den Kleinsten.

Keine-KompromisseAuf der letzten Stadtratssitzung am 12. März hatte das neue Team aus SPD und CDU versucht, seine ebenso neue Spar-Taktik umzusetzen. Bis es um eine zusätzliche halbe Stelle für das Jugendamt ging funktionierte auch alles wie geplant. Heute kam das Nachspiel im Jugendhilfeausschuss.

Gefordert war von der Verwaltung eine halbe Stelle zur Prävention von Missbrauch und psychischen Krankheiten bei Unter-3-Jährigen, da diese Aufgaben künftig von den Jugendämtern wahrgenommen werden müssen. Grundlage hierfür sind zwei bereits zum 1. Januar 2012 in Kraft getretene Gesetze: Das Bundeskinderschutzgesetz und das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG). SPD und CDU hatten im Rat die Streichung der Stelle aus dem Haushaltsplan beantragt und bekräftigten ihre Haltung auch in der Diskussion.

Als die Verwaltung darauf hinwies, dass sich ohne diese neue (halbe) Stelle die Anzahl der Fälle pro Mitarbeiter weiter erhöhen und sich damit der Service verschlechtern würde, sahen sich die beiden Fraktionen noch nicht beeindruckt. Schließlich folgte eine sehr emotionale Diskussion an der sich insbesondere die AL, das LINKE FORUM und der Bürgermeister beteiligten. Für die CDU erklärte Fraktionsvorsitzender Viebach, dass sie die Arbeit des Jugendamts schätze und dieses immer politisch unterstützen würde. Fritz Ullmann, Stadtverordneter des LINKEN FORUMS richtete darauf hin die Frage an die CDU, worin diese Unterstützung denn bestünde. Wenn das gleiche Personal mehr Aufgaben als zuvor erledigen müsse, werde sich zwangsläufig die Arbeitsbelastung pro Mitarbeiter erhöhen und damit die Qualität der Arbeit verschlechtern. Wer die gegenwärtige Leistung des Jugendamtes erhalten wolle, der müsse daher ebenso zwangsläufig mehr Personal bereit stellen, wenn mehr Aufgaben erledigt werden müssen. Diese Frage beantwortete die CDU nicht.

Viebach ging im Verlauf der Diskussion zu SPD-Fraktionsvorsitzendem Stark und beriet sich mit ihm. Dann gab Stark bekannt, man werde der Berücksichtung der Stelle im Haushalt zustimmen, aber nur unter der Bedingung, dass betreffend der Stelle ein Sperrvermerk gesetzt werde, also keine Mittel ohne weitere Prüfung tatsächlich ausgegeben würden. Da sich diese Lösung von ihrem ersten Ansatz nicht nennenswert unterschied, wies der Bürgermeister noch einmal auf die Tatsache hin, welche zeitlichen Konsequenzen dies hätte. Die direkte Folge dieser Haltung wäre auf Grund weiterer notwendiger Genehmigungsverfahren die Nicht-Besetzung der Stelle für das laufende Jahr.

Der Bürgermeister versuchte, die beiden Fraktionen schließlich mit dem letzten Argument umzustimmen, was noch blieb: Er wies darauf hin, dass ein einziges Kind, das aufgrund mangelnder Prävention in ein Heim kommt, der Stadt bereits erheblich höhere Kosten verursache, als die zur Diskussion stehende halbe Stelle im gleichen Zeitraum. Zusätzlich schlug er noch vor, dass der zuständige Fachbereich Jugend und Bildung eine umfassende Begründung für die Notwendigkeit der geplanten Stelle im Jugendhilfeausschuss vorlegen könne. Dieser Ausschuss könne zeitnah tagen und von dem Rat ermächtigt werden, den von CDU und SPD gewünschten Sperrvermerk aufzuheben. SPD und CDU beantragten eine Beratungspause. Als die Fraktionen wieder im Saal waren, erklärte Stark für die SPD- und die CDU-Fraktion gemeinsam, dass sie dem Vorschlag des Bürgermeisters zustimmen würden. Schließlich einigte man sich also darauf, dass der Jugendhilfeausschuss den Sperrvermerk aufheben kann.

Heute nun traf sich der Jugendhilfeausschuss zu seiner 11. Sitzung, deren einziger Tagesordnungspunkt die „Begründung zur Einrichtung einer halben Stelle“ war. Der Fachbereich Jugend und Bildung hatte hierzu eine 9-seitige Begründung als Anlage der Einladung beigefügt. Das fatale Fazit:

Ausweislich der vorstehenden Personalbedarfsberechnung fehlen in Radevormwald 2,5 Stellen im Allgemeinen sozialen Dienst. Dieser Fehlbedarf ergibt sich aus der laufenden Fallbearbeitung. Es ist dringend erforderlich zumindest eine Stelle einzurichten um akute Kindeswohlgefährungen zu vermeiden. Bei dem derzeitigen Personalbestand können selbst akut erforderliche Maßnahmen nicht sichergestellt werden.

Tatsächlich dauerte die Sitzung nur knapp 25 Minuten. Frau Butz erläuterte den Standpunkt des Fachbereichs noch einmal – Aber eine Gegenrede gab es diesmal nicht. Für die CDU erklärte Stadtverordneter Schlüter lapidar, dass „Personalkosten zwar immer unpopulär sind“, man hier aber die klare Notwendigkeit erkenne und dementsprechend zustimmen werde. Die Annahme des Beschlusses auf Einrichtung der Stelle erfolgte – man konnte es nach der Ratssitzung kaum nachvollziehen – einvernehmlich und einstimmig. Stadtverordnete Ebbinghaus von der AL bezeichnete die Ausschusssitzung darauf hin als Show-Veranstaltung, die man nicht gebraucht hätte. Im Rat haben CDU und SPD die Stelle kategorisch abgelehnt, und das werde hier nun mit einem halben Satz abgetan. Die SPD erklärte dazu, sie sei nach erneuter Diskussion in ihrer Fraktion zu diesem Ergebnis gekommen. Wenig überzeugend, denn auch wenn die Begründung des Fachbereichs umfangreich war – Im Kern enthielt sie doch nichts, was den Mitgliedern des Stadtrats nicht spätestens in der letzten Ratssitzung bekannt war.

Wir sind der Meinung, dass die CDUSPD hier versucht hat, am gänzlich falschen Ende zu sparen: An denen, die mit Abstand die meiste Hilfe und Fürsorge benötigen. Es ist nicht das erste und wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass versucht wird, in Radevormwald an kritischem Personal zu sparen. Zuletzt war es die Feuerwehr, bei der man, obgleich eine desaströse Rettungsstatistik vorlag, noch um möglichst wenig Rettungspersonal feilschte. So etwas kann ganz schnell dazu führen, dass Menschen ihr Leben verlieren, verletzt oder krank werden.
Es ist unsere Aufgabe als Gemeinschaft dafür zu sorgen, dass man in Radevormwald sicher und gesund leben kann.

Diese Sparpolitik hätten CDU und SPD auch durchgesetzt, wenn es keinen Widerstand gegeben hätte. CDU und SPD sind nicht etwa nach einer erneuten inhaltlichen Überprüfung zu einer anderen Einschätzung der Lage gekommen – sie haben lediglich dem entstandenen Druck nachgegeben. Von sich aus sind diese Parteien nur sozial, wenn es sie nichts kostet.

Diesen Druck zu erzeugen ist die wirkliche Aufgabe einer konsequenten Opposition!

Gefährliche Nähe – CDU, SPD, UWG u. FDP übernehmen proNRW-Antrag

Die bürgerlichen Parteien haben kurzfristig einen Antrag zur nächsten Ratssitzung am 11.12.2012 eingereicht, den „pro NRW“ bereits 2011 gestellt hatte. Ziel ist es, fraktionslosen Mitgliedern das Antragsrecht zu nehmen. DIE LINKE verurteilt dies als fatales Zeichen gegen die Demokratie.

Am 6. Dezember 2012 wurde uns ein Antrag zur kommenden Ratssitzung am 11. Dezember auf Änderung der Geschäftsordnung des Rates der Stadt Radevormwald zugestellt, der von den Fraktionsvorsitzenden der CDU, der SPD, der UWG und der FDP unterzeichnet wurde. Mit dem Antrag soll erreicht werden, dass fraktionslose Stadtverordnete künftig keine Anträge mehr zur Tagesordnung der Ratssitzungen stellen dürfen. Hiermit wird ihnen grundsätzlich das Recht verwehrt, Themen in den Rat einzubringen. Der Antragsgegenstand ist Wort für Wort identisch mit einem Antrag der “pro NRW”-Fraktion aus dem April 2011 (s. Anlage). Dieser Antrag richtete sich gegen DIE LINKE. Auf Grund der Äußerungen von Politikern anderer Fraktionen uns gegenüber wissen wir, dass dies hier wiederum der Fall ist. So will man uns weitere praktische Erfolge, wie die Anpassung der Linie 626 in den Wupperorten, die in nächster Zeit umgesetzt wird, unmöglich machen.

Darüber hinaus haben wir formale Bedenken gegen den Antrag. Der Antrag hat die erforderliche Frist von 10 Tagen nicht eingehalten, er ging der Verwaltung erst am 7. Tag vor der Ratssitzung zu. Uns gegenüber wurde der Standpunkt vertreten, dass es keine Frist gebe, da eine Änderung der Geschäftsordnung durch verschiedene Verwaltungsvorlagen bereits als Tagesordnungspunkt bestand. Wir haben hier eine andere Auffassung. Der betreffende Punkt in der Geschäftsordnung war nicht Gegenstand der auf der Einladung benannten Tagesordnung. Dies werden wir prüfen lassen.

Aber diese formale Frage (auch wenn sie den Ausgang bestimmen kann) ist hier nicht so entscheidend wie der simple Fakt, dass sich diese Parteien nicht zu schade sind, einen Antrag von proNRW im Gegenstand wortgetreu zu übernehmen, um ihre Kritiker mundtot zu machen.

Wir vertreten, wie jede gewählte Gruppe im Rat der Stadt, unsere Wähler, deren Interessen wir durch unsere Anträge wahrnehmen wollen. Wir äußern unsere Meinung in der Debatte und durch unser Abstimmungsverhalten. Wir maßen uns nicht an, unsere Meinung über Sinn und Unsinn der Anträge anderer Fraktionen stünde über ihrem Recht, sie überhaupt einzubringen. Verbietet man uns dieses Recht in Zukunft, verbietet man damit auch allen Bürgern, die wir vertreten, ihre Probleme zu nennen.

Wir gehen davon aus, dass den Antragstellern an keiner inhaltlichen Debatte zu ihrem Antrag gelegen sein wird und rechnen damit, dass sie diese unterbinden werden, indem kurz nach der Einführung des Antrags durch die Antragsteller ein Geschäftsordnungsantrag auf Beendigung der Debatte eingereicht wird. Wir werden dennoch vorbereitet sein.

Es tröstet uns nicht, dass dieser Antrag, sollte er beschlossen werden, nun auch die im Rat der Stadt sitzenden ehemaligen Mitglieder der “pro NRW”-Fraktion betreffen wird.
Wir sind der Überzeugung, dass man den Faschismus nicht mit seinen eigenen Waffen bekämpfen kann. Im Gegenteil: Wer einen Antrag der aufgelösten “pro NRW”-Fraktion übernimmt, legitimiert sie noch im Nachhinein.

Eine weitere Zusammenarbeit mit diesen Parteien im Kampf gegen Rechts ist uns damit in der Zukunft kaum mehr möglich.
CDU, SPD, UWG und FDP haben ihr Verständnis von Demokratie offenbart.

Wir senden dieses Schreiben mit der Bitte um Weiterverbreitung an verschiedene Organisationen und bitten ferner um Stellungnahmen zu dieser Situation.

Der Ortsverbandsvorstand der Partei DIE LINKE. Radevormwald

Antifaschistische Woche für Rader LINKE

Gleich fünf Termine gegen Rechts plant in der kommenden Woche die Partei DIE LINKE. Das Spektrum ist breit: Drei Info- und Diskussionsveranstaltungen, eine Gedenkkundgebung für im 2. Weltkrieg in der Partnerstadt Châteaubriant ermordete Widerstandskämpfer und die Beteiligung an der Demo gegen „pro NRW“ in Wuppertal.

Am Samstag, den 20. Oktober 2012 beginnt die “Antifaschistische Woche”, eine Serie von Veranstaltungen und Kungebungen gegen Rechtsextremismus der LINKEN, um 10 Uhr mit einem Infostand der Partei am Schlossmacherplatz, bei dem bis 12 Uhr die Termine der nächsten Woche aktiv beworben werden. Am Nachmittag, zwischen 13 und 16 Uhr folgt der Offene Treff der Rader LINKEN (im „Petit Bazar“, Kaiserstr. 36), bei dem es diesmal schwerpunktmäßig um die Mobilisierung zur Gegenkundgebung gegen die anti-islamische “pro NRW”-Kundgebung in Wuppertal geht (s.u.). Dort will “pro NRW” gegen den Neubau einer Moschee aufmarschieren.

Am Montag, den 22. Oktober, ruft DIE LINKE zusammen mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) ab 17 Uhr zu einer Kundgebung zum Gedenken an Guy Môquet an dessen 81. Todestag auf. Sie wird Uhr auf dem Schloßmacherplatz bei der Bronzeplastik “Menschenkreis” der Wuppertaler Bildhauerin Ulle Hees stattfinden. Guy Môquet wurde mit 17 Jahren von den Besatzungstruppen in der Châteaubriant, unserer französischen Partnerstadt, zusammen mit weiteren 26 Franzosen als Vergeltung für einen Anschlag der Résistance hingerichtet. Wir laden alle Organisationen und Parteien ein, sich zu beteiligen. Geplant sind Redebeiträge und eine Schweigeminute. Die Kundgebung soll von künftig jährlich stattfinden.

Am 24. Oktober gibt es ab 19 Uhr in Wuppertal einen Info- und Diskussionsabend in der “Alten Feuerwache” (auf der Gathe) zu einem für Radevormwald immernoch aktuellen Thema: “Was steckt hinter pro NRW?” Referenten sind Hans-Peter Killgus von der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus, Köln, Hasret Karacuban, Referentin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Landtag NRW und Fritz Ullmann, Stadtverordneter der LINKEN in Radevormwald.
Weitere Infos gibt es bei „Wuppertal gegen Nazis„.

Am 27. Oktober ruft DIE LINKE zur Beteiligung an den Gegenkundgebungen gegen den “pro NRW” in Wuppertal unter dem hetzerischen Motto “Wuppertal sagt NEIN zur Prunk-Moschee!” angekündigten Aufmarsch auf, zu der die rechtspopulistische Gruppe landesweit mobilisieren will. Die Gegenveranstaltungen beginnen ab 10 Uhr an der Ecke Gathe / Markommannenstraße mit der Kundgebung des Wuppertaler Bündnisses gegen Rechts. Die Parolen von “pro NRW” sollen nicht unwidersprochen bleiben! Ab 12 Uhr lädt das Wuppertaler Netzwerk für Demokratie und Toleranz zu einem großen Kultur- und Nachbarschaftsfest auf der Gathe ein, das bis etwa 18 Uhr dauern soll. Dem anti-islamischen Rassismus von “pro NRW” will man mit Offenheit, Menschlichkeit und Interesse an einander begegnen!

Weitere Infos gibt es beim „Wuppertaler Bündnis gegen Rechts“ und dem „Wuppertaler Netzwerk für Demokratie und Toleranz„.

Tobias Ronsdorf (pro NRW) – Schon genug bestraft?

Tobias Ronsdorf ist seit 2009 Vorsitzender der Fraktion der „Bürgerbewegung pro NRW“ im Rat der Stadt Radevormwald. Gegen ihn laufen bereits seit letztem Jahr mehrere Ermittlungsverfahren, weil er wiederholt mit falschen Beschuldigungen in Rat und Internet versucht hat, Mitglieder der LINKEN zu diffamieren.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Köln zwei dieser Verfahren eingestellt. Begründung: Die zu erwartende Strafe fiele wegen anderer Straftaten nicht mehr ins Gewicht.

Wörtlich heißt es in den Schreiben der Staatsanwaltschaft Köln, dass von der Verfolgung der durch uns angezeigten Straftaten abgesehen wird, weil „die wegen der angezeigten Tat zu erwartende Strafe neben einer anderen bereits verhängten oder zu erwartenden Strafe oder Maßregel der Besserung nicht beträchtlich ins Gewicht fällt“ (s. Anlage). Mit anderen Worten: Tobias Ronsdorf ist (oder wird voraussichtlich) genug bestraft. Das meint zumindest die Staatsanwaltschaft – Ein Standpunkt, dem wir grundsätzlich widersprechen! Jede begangene Straftat muss als solche auch geahndet werden. Dabei kann es nicht sein, dass ein Täter begünstigt wird, gerade weil er schon (wie laut Staatsanwaltschaft im Fall Tobias Ronsdorf) schwerere Straftaten als Beleidigungen und Verleumdungen begangen hat. Gerade hier wäre es aus unserer Sicht notwendig, konsequent vorzugehen. Die andere Seite ist der Schutz der Opfer vor weiterer Diffamierung – Den Auftrag, die Menschen vor Verbrechen zu schützen, berücksichtigt die Staatsanwaltschaft bei ihrer Sichtweise offensichtlich nicht.

Das Verfahren der Staatsanwaltschaft kommt in der Tat einem Freibrief für „geringere Straftaten“ sehr nahe und wird damit eher die Täter motivieren als die Opfer schützen. Wir akzeptieren dies nicht und fordern die Wiederaufnahme der Verfahren!

Dass die pro-Fraktion derweil an Tobias Ronsdorf nun anscheinend weiter festhält, erklärt sich wohl zum Teil daraus, dass es ohnehin Probleme gibt, die Fraktion zu halten. Nachdem Rücktritt von Alexander Vogt ist die Situation nach wie vor unklar. Auf unsere Anfrage erklärte die Stadtverwaltung, dass bis jetzt kein Nachfolger gefunden sei. „Wir prüfen im Moment die Liste.“, hieß es dazu noch am Freitag letzter Woche. Auch gestern hat man noch keinen Kandidaten, der das Mandat angenommen hat, geht aber davon aus, dass dies bis Dienstag der Fall wäre. Die „Ratsoffensive“ von „pro NRW“ ist jedenfalls bereits zum Stehen gekommen. Anträge der selbsternannten „Bürgerbewegung“ gibt es nicht mehr. Die Ermittlungen wegen der massenhaften Zerstörung von Plakaten der LINKEN im Landtagswahlkampf wurde derweil auch durch die Staatsanwaltschaft Köln eingestellt.

Begründung hier: Es sei aussichtslos, die Täter zu ermitteln.

DIE LINKE gegen willkürliche Hundesteuer

Der Ortsvorsitzende der LINKEN in Radevormwald, Adrian Münter, hat in einem Offenen Brief die Standpunkte der LINKEN in Bezug auf die geplante Änderung der Hundesteuersatzung kommentiert (hier klicken).

Die Standpunkte der Partei vertrete ich im Rat der Stadt – Der sich aus dieser Sicht ergebende Antrag steht ab jetzt hier zum Download zur Verfügung (hier klicken). Dort finden Sie auch eine weiterführende Begründung.

„pro NRW“ Fraktionsmitglied Alexander Vogt hat sich „abgemeldet“

Pressemitteilung des Ortsverbandsvorstandes Radevormwald

Am 9. Mai hatte DIE LINKE bei der Stadtverwaltung angefragt, ob es Veränderungen im Rat der Stadt gäbe. Grund für diese Frage war das Verschwinden aller Beiträge mit Bezug zu Tobias Ronsdorf von der Internetseite von „pro NRW“ in Radevormwald.

In der Fraktion waren plötzlich angeblich nur noch Alexander Vogt und der Ex-DVU-Mann Udo Schäfer (Listenplatz 8 auf der ursprünglichen Kommunalwahlliste der faschistoiden „Bürgerbewegung“). Auf unsere Meldung hin richtete die Redaktion von „NRW rechtsaußen“ einige Fragen an Parteichef, Generalsekretär und Kreisvorsitzenden von „pro NRW“: Ist Ronsdorf noch Mitglied von Fraktion und Partei und wenn nein, warum nicht? Eine Antwort gab es von diesen Stellen nicht. Ronsdorf selbst wollte sich laut dem Bericht ebenfalls nicht äußern.

Geäußert hat sich nur der zweite Mann der „pro NRW“-Fraktion, Alexander Vogt, auf Landesebene Sprecher des „Arbeitskreises Russlanddeutscher bei pro NRW“. Er sei bei „pro NRW“ ausgetreten und werde auch das Ratsmandat niederlegen. Das habe er gegenüber „pro NRW“ erklärt; er wisse nicht, ob seine ehemaligen Kollegen die Information an die Stadt weitergeleitet haben.

Eine weitere Reaktion bestand darin, dass die Seite von „pro NRW“ in Radevormwald wieder in den Ursprungszustand zurück versetzt wurde und nun wieder Tobias Ronsdorf Fraktionsvorsitzender ist. Es entsteht der Eindruck großer Unschlüssigkeit, was denn nun zu tun sei. Also versucht man scheinbar auf Zeit zu spielen.

Dafür kann es gute Gründe geben: Könnte es sich „pro NRW“ überhaupt leisten, sowohl Tobias Ronsdorf als auch Alexander Vogt zu verlieren? Udo Schäfer, der von der Internetseite der Fraktion bereits als Nachfolger gehandelt wurde, ist schließlich bereits Listenplatz 8. Das würde bedeuten, dass bereits 5 Kandidaten auf der Liste auf ihre Plätze verzichtet haben. Außer Udo Schäfer ist kein Kandidat auf der 18 Plätze langen Liste noch für die Fraktion von „pro NRW“ tätig. Listenplatz 15, der in England geborene Altenpfleger Daniel Kuckelsberg, wird darüber hinaus von Beobachtern der Szene dem am 25. April diesen Jahres ausgehobenen neofaschistischen „Freundeskreis Rade“ zugerechnet. Zumindest kann man feststellen, dass sich die „pro NRW“-Fraktion in einer personellen Krise befindet.

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Den entsprechenden Artikel von „NRW rechtsaußen“ finden Sie hier:

http://nrwrex.wordpress.com/2012/05/10/gm-chaos-bei-pro-nrw-in-radevormwald/

pro Radevormwald ohne Tobias Ronsdorf
pro Radevormwald ohne Tobias Ronsdorf

Nach dem 8. Mai: Rückblick auf zwei Wochen im Kampf gegen Rechts

Pressemitteilung des Ortsverbandsvorstandes Radevormwald

Kundgebung gegen Rechts: CDU, SPD, FDP und Grüne sind abwesend!

Am vergangenen Samstag, den 5. Mai, wurde parteiunabhängig zu einer Kundgebung gegen Rechts in Radevormwald aufgerufen. Anlass war die Razzia gegen „pro NRW“ und den neofaschistischen „Freundeskreis Rade“ zehn Tage zuvor. Die Veranstaltung verlief positiv. Es wurden mehrere Redebeiträge gehalten, der WDR und Radio Berg berichteten. Zu der Kundgebung hatten alle größeren Bündnisse der Umgebung aufgerufen – Remscheid tolerant, Wuppertal gegen Rechts, Oberberg ist bunt – aber nur zwei Radevormwalder Parteien: DIE LINKE und die PIRATEN. CDU, SPD und FDP haben noch kurz vor der Veranstaltung ihre Infostände abgebaut haben sich entfernt, ihre Mitglieder hat man in der Kundgebung vergeblich gesucht. Die Grünen waren an diesem Tag gar nicht erst erschienen. Anscheinend scheuen es diese Parteien im Wahlkampf, sich bei Aktionen gegen Rechts zu beteiligen, zu denen sie nicht selbst aufgerufen haben. Das bedauern wir zutiefst; eine breite Beteiligung der Parteien wäre für unsere Stadt besser gewesen. Die Kundgebungsteilnehmer kritisierten, dass die Staatsanwaltschaft die Verbrechen rechter Jugendbanden in Radevormwald fast ein Jahr lang toleriert hatten. Dass alle am 25. April mit Haftbefehl festgenommenen Neofaschisten bereits nach zwei Tagen auf freien Fuß gesetzt wurden kritisierte man ebenfalls: „Dann“, so ein Teilnehmer, „kann man wohl kaum von einer gut vorbereiteten Aktion sprechen.“

„pro NRW“ kündigt stillschweigend personelle Konsequenzen an

Zwischenzeitlich hat „pro NRW“ auf seiner Internetseite jeden Bezug zu dem „jungen und alerten Nachwuchsstar“ der „demokratischen und freiheitlichen Bürgerbewegung“, Tobias Ronsdorf, entfernt. Gegen ihn wird u.a. wegen Mitwirkung bei der Gründung einer kriminellen Vereinigung (dem „Freundeskreis Rade“) ermittelt. Vor der Razzia, die sich auch gegen das Fraktionsbüro von „pro NRW“ in Radevormwald richtete, war Ronsdorf Fraktionsvorsitzender – Nun findet man auf der Seite lediglich seinen Kollegen Alexander Vogt und, neuerdings, den Ex-DVU-Mann Udo Schäfer als Fraktionsmitglieder. Eine Nachfrage unsererseits bei der Stadtverwaltung in Radevormwald hat ergeben, dass man dort nichts davon wüsste – Tobias Ronsdorf sei bisher nicht zurückgetreten.

Wird „pro NRW“ bei der nächsten Sitzung des Rates der Stadt, im Juni, wohl noch eine eigene Fraktion haben?

Weitere Berichterstattung:

Radio Berg: http://www.radioberg.de/berg/rb/740167/programm/am_morgen

WDR Lokalzeit Bergisches Land:http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2012/05/05/lokalzeit_bergisches_land.xml

Remscheid: Aufstehen und nicht vergessen, wer „pro NRW“ ist

Die Vorfeldorganisation des rechten Terrors nach norwegischer Machart, die „Bürgerbewegung pro NRW“ hat erklärt, wieder im Bergischen Land marschieren zu wollen! Sie hat eine ihrer stets hoch kompakten „Großdemonstrationen“ für unsere Nachbarstadt, Remscheid, angekündigt.

Dabei darf man niemals vergessen, wer sich hinter „pro NRW“ versteckt. Diese Gruppe bestellt bekannte Neofaschisten in Ausschüsse des Rates der Stadt (s. hier) und setzt sich personell größtenteils aus Menschen zusammen, die in faschistischen Parteien organisiert waren. Diese haben auch heute tragende Funktionen, wie der ehemalige DVU-Funktionär Udo Schäfer (s. hier), der jetzt Bezirksvorsitzender für das Bergische Land bei „pro NRW“ ist, oder der Ennepetaler Stadtverordnete André Hüsgen (s. hier), der erst 2010 die NPD verlassen und sein Mandat gleich zu „pro NRW“ mitgebracht hat, und seither fröhlich Ämter sammelt. Unter anderem steht er der kommunalpolitischen Vereinigung von „pro NRW“ als Geschäftsführer vor. Nazi-Know-How ist also gerne gesehen bei den „pro’s“.

2009 hatten die sich als „Rechtspopulisten“ tarnenden „pro NRW“-Aktivisten in Radevormwald versucht, zu demonstrieren – Und sind aus der Stadt gejagt worden! Damals haben uns auch viele engagierte Menschen aus dem Umland dabei unterstützt, Rechte in Radevormwald nicht ungehindert ihre hasserfüllte Ideologie propagieren zu lassen. Viele davon aus Remscheid; Bürgerliche, aber auch andere.

Gerade auch deswegen stehen wir Radevormwalder, ob Linke oder nicht, nun in der Verantwortung – nachdem wir schon im Januar letzen Jahres zusammen mit den Wuppertalern gegen die NPD auf die Straße gegangen sind – jetzt unseren Nachbarn in Remscheid beizustehen.

Wir LINKE in Radevormwald rufen schon jetzt dazu auf, sich bei allen engagierten und kreativen Kundgebungen, Veranstaltungen und sonstigen Aktionen gegen „pro NRW“ in Remscheid einzubringen:

Was kann stellt sich Rechten in den Weg, ob offen braun oder blau übermalt!