Archiv der Kategorie: Ukraine-Neurussland

17. März: Faschisten überfallen kommunistische Kundgebung in der Ukraine

Dieses Video zeigt den Überfall von Faschisten, die dem Zivilcorps des berüchtigten Nazi-Regiments Azow zugerechnet werden, auf eine kommunistische Kundgebung mit vorwiegend älteren Teilnehmern am 17. März 2016 in dem vom Poroschenko-Regime kontrollierten Teil der Ukraine.

Die Kundgebungsteilnehmer erinnerten an die Missachtung der Ergebnisse des Volksreferendums über die Fortsetzung der Sowjetunion (UdSSR), in welchem sich die Bevölkerung mit einer überragenden Mehrheit von 76,4 % für den Erhalt der UdSSR ausgesprochen hatte. Die Teilnehmer wehren sich und es gelingt ihnen trotz der offensichtlichen körperlichen Überlegenheit der Angreifer, diese zu vertreiben. Vor diesen Menschen ziehe ich den Hut!

Das Video ist auf Grund der Brutalität der angreifenden Faschisten nicht für Kinder zu empfehlen.

Tag der Befreiung: Tag der Solidarität mit Antifaschisten von der Ukraine bis Rojava!

(Oben: Znamya Pobedy, das Banner des Sieges, wie am 30. April 1945 auf dem Reichstag gehisst.)

Für uns ist und bleibt der 8. Mai ein Tag der Befreiung und Tag des Sieges über den Faschismus.

In einer Zeit, in welcher der Faschismus vom Kapital wieder aufgebaut wird, um die logische Antwort auf seine gegenwärtige Krise, den globalen Linkstrend, zu unterdrücken, darf dieses Datum darf nicht einfach an uns vorbei ziehen. Wir müssen es uns bewusst machen und an die Opfer denken, unter denen der zweite Weltkrieg gewonnen wurde.

Der Roten Armee verdanken wir die Freiheit: Ca. 80% aller faschistischen Verluste gingen auf ihr Konto. Ohne die Rote Armee gäbe es keine Freiheit für Deutschland.
Ihr gebührt unser Dank zuallererst.

Wir sind der Solidarität verpflichtet. Wir trauern heute um die Menschen, die dem faschistischen Terror in Odessa am 2. Mai vor genau einem Jahr zum Opfer gefallen sind, die bei lebendigem Leibe verbrannten, brutal totgeschlagen oder erschossen wurden. Wir sehen nicht weg während überall in der Ukraine die Faschisten ihre Gegner auf offener Straße jagen. Wir kennen keine Neutralität in diesem Krieg. Die Anstifter und Schutzpatronen dieser Mörderbanden sitzen in Berlin und Washington, in Budapest und Warschau. Wir werden auch das niemals vergessen.

Unser Blick ist auch nach Rojava gerichtet, wo kurdische Kräfte zusammen mit Freiwilligen aus aller Welt gegen den islam-faschistischen IS kämpfen. Auch mit ihnen sind wir in ihrem Kampf ohne Einschränkung solidarisch. Die Verbände der Verteidigungseinheiten YPG, der Fraueneinheiten YPJ und der marxistisch-leninistisch kommunistischen Partei der Türkei und Kurdistans MLKP kämpfen für das Menschenrecht, für Freiheit von religiöser Unterdrückung und gegen klerikalen Massenmord. In den Reihen der MLKP fiel im März diesen Jahres die Genossin Ivana Hoffmann aus Duisburg im Alter von nur 19. Sie ist seit vielen Jahren die erste Deutsche, die für eine gerechte Sache gefallen ist. Auch ihr Andenken ehren wir an diesem Tag!

Die Faschisten haben den 2. Weltkrieg begonnen und verloren – auch die Kriege, die sie heute vom Zaun brechen, müssen und werden sie verlieren!

VVN-BdA: Aufruf zur Unterstützung ukrainischer Antifaschisten

VVN-BdA_150x216In seinem Beitrag zur Diskussion in der VVN-BdA „Den Bruderstaat gibt es nicht“ (antifa vom Sept./Okt. 2014, Beilage S.2) warnt Mathias Wörsching vor linker Verklärung und Glorifizierung eines imperialen Bonapartisten und Chauvinisten namens Putin. Die russische Großmacht betreibe eine kriegerische Annexionspolitik, die keinen Deut besser sei als die westliche. Ebenso sei dem Bürgerkrieg in der Ukraine keine gerechte Seite abzugewinnen.900px-Flag_of_Novorussia_(project).svg

Dies sind die zwei wesentlichen Aussagen des Artikels: 1. Russland = Westen; 2. Donezk/Lugansk = Kiew. „Ebenso“ ist dabei das Zauberwort, das die Parteinahme der VVN-BdA in einer schrecklich grauen Welt voller Nationalisten und Faschisten begründen soll. Von seiner Einschätzung Russlands schließt Wörsching umstandslos auf die Situation in der Ukraine und verschreit letztlich jedwede Parteinahme zugunsten der Donezker und Lugansker Volksrepubliken als „ebenso abscheulich“ wie den Interventionismus seitens des Westens und der Kiewer Regierung. Wörsching nimmt die dem „Regime“ Putins zugeschriebenen ideologischen Prämissen und Herrschaftspraktiken zum willkommenen Anlass, die Ostukrainer als „ebenso abscheuliche Faschisten“ wie die westukrainischen Faschisten zu denunzieren und die Solidarität mit den Ostukrainern und ihren als „selbstgemacht“ geschmähten politischen Institutionen zu verwerfen.

Mit solchen gewagten Analogieschlüssen erschwert Wörsching die bitter nötige Debatte in der VVN-BdA. Er verfehlt sogar seinen erklärten Zweck einer solidarischen Kritik an Tendenzen allzu euphorischer Identifikation mit Putin. Denn er benutzt Putin als den Teufel, der die VVN-BdA von der Seite der Donezker und Lugansker Volksrepubliken verscheuchen soll, vermischt also absichtsvoll zwei Fragen, um damit im Ukrainekonflikt Partei gegen die notgedrungen staatlich organisierten Antifaschisten in der Ostukraine zu beziehen.

Die VVN-BdA braucht eine Debatte um die Frage, wie Putin und die Russische Föderation einzuschätzen sind. Und die VVN-BdA braucht Klarheit über den Charakter der Bürgerkriegsparteien in der Ukraine. Beide Fragen hängen miteinander zusammen, aber nicht auf die Weise, die Wörsching insinuiert. Weiterlesen

Stepan Banderas Grab: Keine Wallfahrtsorte für Faschisten!

Das Grab von Stepan Bandera in München wurde in der Nacht auf den 17. August geschändet. Bandera war ein Faschist, der mit einer eigenen Armee aus ukrainischen Nationalisten an der Seite Hitlers gegen die Rote Armee gekämpft hat.

Flagge der OUN-B – heute Flagge des „Rechten Sektors“

Seine OUN-B ermordete in Lemberg 7.000 Menschen, noch bevor die Wehrmacht einmarschierte. Als er versuchte, einen unabhängigen Ukrainischen Staat auszurufen, wurde er von den Deutschen verhaftet und 1944 wieder frei gelassen, um den Widerstand gegen die Rote Armee in der Ukraine anzuheizen,

Im Herbst 1946 entkam er in die Bundesrepublik, wo er Zuflucht fand. In Abwesenheit wurde er für seine Verbrechen zum Tode verurteilt und schließlich durch den KGB ausfindig gemacht und 1959 hingerichtet. Bis Ende der 50’er Jahre setzte auch seine OUN-B ihren Terror fort. Seit der „Demokratisierung“ der Ukraine wurde Stepan Bandera von der Junta in Kiew zum „Held der Ukraine“ erklärt.

Ich möchte hier ganz klare und völlig unmissverständliche Worte finden.

Ich befürworte die Schändung der Grabstätte Banderas ausdrücklich. Ich würde weiter gehen: Das Grab sollte eingeebnet und die sterblichen Reste dieses Verbrechers im Meer verstreut werden, damit seine Anhänger keinen Wallfahrtsort haben, an dem sie ihre faschistische und menschenverachtende Ideologie zelebrieren können. Die Ukrainer, die sich empört und verletzt zeigen, zeigen damit auch, wo sie ideologisch stehen.

Wenn der ukrainische Generalkonsul Kostiuk sagt: „Alle Ukrainer sind äußerst enttäuscht.“, dann spricht er damit sicher nicht für die aufrechten Menschen, die Nachbar, Haus und Hof im Osten des Landes, in den neuen Volksrepubliken Donezk und Luhansk, in der Föderation Neurussland, gegen die von der jetzigen, pro-faschistischen ukrainischen Regierung mit modernen Waffen ausgestatteten Mörderbanden verteidigen, die zusammen mit dem Militär diese „Anti-Terror-Operation“ durchführen.

Stepan Bandera verdient keine Achtung, kein würdiges Grab und kein Andenken. Zur Hölle mit Stapen Bandera und all seinen Anhängern!

Ein Kommentar des WDR: Ukrainisches Militär terrorisiert die Zivilbevölkerung und Europa ist mitverantwortlich!

An sich ist es löblich, dass ein Kommentator, der in Diensten der staatlichen Medien steht, es dennoch wagt, diese unleugbare Situation, die faktische und in der Ukraine auch nicht bestrittene Ausrichtung der Putsch-Regierung zu benennen und die Illegalität der jetzigen Regierung auch noch so bezeichnet.

Dass er dabei dennoch, quasi in einer Form verbaler Balance, auch die speziell anti-russische Propaganda wiedergibt, muss man ihm fast verzeihen. „Den Russen“ (Gerda, die Russen kommen!) haltlos eine Mitschuld zu unterstellen ist so selbstverständlich, dass sich selbst Gregor Gysi von der Linkspartei dagegen nicht wehren kann und schon früh einstimmte.

Zu dieser Form der „ausgeglichenen Kritik“ will ich den ständigen Vertreter Russlands bei der Europäischen Union, Wladimir Tschischow, zitieren:

„Unsere Opponenten in dieser Frage – sowohl in der EU, als auch in den USA und in der Ukraine – haben bis jetzt keinen einzigen ernst zu nehmenden Beweis vorgelegt, den man sozusagen im Gericht vorweisen könnte“ … „Mehr noch: Alle Beweise, die die russische Seite vorgelegt hat, haben faktisch keine substantielle Reaktion bekommen, nur Behauptungen, dass dies alles nicht stimme.“ (1. August 2014, RIA Nowosti)

Es zeugt nicht von Neutralität, beiden Seiten pauschal eine Mitschuld zu unterstellen. Es zeugt von Voreingenommenheit.

Und bitte, es soll jetzt kein dumpfer Narr daherkommen und jubilieren: RIA Nowosti (Russische Agentur für internationale Informationen), das ist ja eine russische Nachrichtenagentur! Ja, das ist sie.
Die Stellungnahme der russischen Seite zu den gegen sie gerichteten Vorwürfen kann man wohl kaum unverfälschter bekommen, als aus ihren eigenen Organen. Die Stellungnahmen der EU, der USA und der Ukraine entnehmen ich auch aus deren eigenen Organen (beispielsweise den deutschen Regierungssendern „ARD“ und „ZDF“).
Auf die Gegenüberstellung dieser Informationen und den Vergleich kommt es an.)

Hymne von Noworossija

Die Republik stirbt im Artilleriefeuer der Faschisten. Neurussland ist heute nicht weniger als der Widerstand gegen das schlimmste Übel der Menschheit.

Und wenn dann eine neue Nacht der langen Messer kommt, wie in Deutschland, Spanien, Griechenland, Chile und überall sonst, wo die Faschisten siegten, wie werden wir vor unseren Nachkommen rechtfertigen, dass wir nichts getan haben?

Ukraine: Fraktion aufgelöst, bevor Verbotsverfahren gegen die Kommunistische Partei beginnt

„Ich erfülle eine historische Mission und erkläre das Ende der Existenz der Kommunistenfraktion. Diese Fraktion muss man nur noch einen Tag ertragen“, sagte gestern der Vorsitzende des ukrainischen Parlaments, der Obersten Rada, Alexander Turtschinow. Einen Tag, bevor das Verbotsverfahren gegen die Kommunistische Partei beginnen würde.

Bei einem Besuch der parlamentarischen Versammlung des Europarats hatte der Wolf noch Kreide gefressen: Er sei der Meinung, Parteien sollten eher durch Wahlen aus der Politik vertrieben werden, als durch ein gerichtliches Verbot. Jetzt hat Schokoladen-Präsident Poroschenko mit einem Gesetz die Fraktion der Kommunistischen Partei der Ukraine auflösen lassen.

Die Fraktion einer legalen und legal gewählten Partei, die bei den (wohl auf absehbare Zeit) letzten ordentlichen Wahlen in der Ukraine 13,2 % der Stimmen errungen hatte. Fraktionschef Pjotr Simonenko wurde aus dem Saal getrieben. Der Rest seiner Fraktion folgte ihm kurz darauf. Heute gibt es die Fraktion der Kommunistischen Partei nicht mehr, obwohl das Verbotsverfahren gerade erst beginnt. Bei solchen Verhältnissen kann es keine Zweifel darüber geben, wie dieses Verfahren ausgehen wird: Der Kommunistischen Partei wird vorgeworfen, die Separatisten zu unterstützen. Mit dem Vorwurf, sie würde vermeintliche Terroristen unterstützen, hat sich schon so mancher Diktator die demokratische Opposition vom Hals geschafft.

Turtschinow machte mit seinen Worten deutlich, in welcher Tradition er sich und die neue Ukraine sieht. Die „historische Mission“ ist der „Kampf gegen den Bolschewismus“ in einem Land, in dem das Ende des Zweiten Weltkriegs nach wie vor von vielen nicht als Befreiung gesehen wird, eben weil sie mit dem deutschen Faschismus verbündet waren. Antikommunismus, Rassismus und Antisemitismus sind in diesem Land nicht nur bei den offen faschistischen Parteien wie der Swoboda stark verbreitet. Die verurteilte Verbrecherin Julija Tymoschenko, Liebling des Westens, hat bei uns keinen rechtsextremistischen Ruf, auch wenn ihre Partei den vielsagenden Namen „Allukrainische Vereinigung ‚Vaterland'“ trägt. Die Partei ist auf europäischer Ebene assoziiert mit der Europäischen Volkspartei, der auch die CDU von Kanzlerin Merkel angehört. Aber die Grenzen zwischen Neonazis von Konservativen sind in der Ukraine fließender als in den meisten anderen Ländern der Welt. Tatsächlich gibt es einen offenen Schulterschluss zwischen den sich selbst als bürgerlich verstehenden Parteien und den Parteien, Straßenkämpfern und bewaffneten Verbänden der bekennenden Faschisten. Als Mörderbanden des Rechten Sektors Dutzende von Menschen, von Antifaschisten bis zu einfachen Angestellten, am 2. Mai diesen Jahres im Gewerkschaftshaus in Odessa bei lebendigem Leib verbrannten, erschossen und mit Knüppeln totschlugen gratulierte Tymoschenko ihnen – Sie hätten die Ordnung wieder hergestellt. Es gibt keine Berührungsängste mehr.

Das ist die neue Ukraine. Was also können wir von dem Verfahren gegen die Kommunistische Partei anderes erwarten, als einen Schauprozess?

Unabhängig von bestehenden ideologischen Unterschieden und in Anbetracht der Lage vor Ort erklären wir unsere uneingeschränkte Solidarität mit der Kommunistischen Partei der Ukraine. Wir haben keinen Zweifel daran, wie Faschisten über Kommunisten urteilen werden und erwarten ein Verbot der KPU. Wir hoffen, dass möglichst viele Mitglieder der KP in der Ukraine einer Verhaftung entgehen können.

Ich erinnere daran, wir beteiligen uns an der Spendenkampagne der Roten Hilfe e.V. zur Unterstützung linker Organisationen in der Ukraine. Hier nochmals das Spendenkonto:

Spendenkonto Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE25260500010056036239
BIC: NOLADE21GOE
Stichwort: Antifa Ukraine