Archiv des Autors: Fritz Ullmann

Beschwerde gegen den Ausschluss von Ratsmitgliedern als Zuhörer von den Sitzungen des Ältestenrats

Sehr geehrte Damen und Herren,

gegen die o.g. Entscheidung des Bürgermeisters vom 18. August 2014 lege ich hiermit Beschwerde ein. Sie ist mit der Geschäftsordnung NRW (GO NRW) nicht vereinbar. In dieser heißt es in § 58 (1):

„An nichtöffentlichen Sitzungen eines Ausschusses können die stellvertretenden Ausschußmitglieder sowie alle Ratsmitglieder als Zuhörer teilnehmen; …“

Ich bin Mitglied des Rates der Stadt Radevormwald. Somit stand mir das o.g. Recht, als Zuhörer an der 1. Sitzung des Ältestenrats vom 18. August 2014 teilzunehmen, grundsätzlich zu. Hierauf habe ich mich berufen, wurde aber dennoch der Sitzung durch den Bürgermeister verwiesen, da meine Anwesenheit „nicht erwünscht“ wäre und der Ältestenrat „ein Gremium [sei], dass unter ganz anderen Kriterien zusammengesetzt wurde“.

Ich hatte an der Teilnahme ein besonderes Interesse, da ein Antrag behandelt wurde, den ich zur 1. Sitzung des Rates der Stadt am 24. Juni 2014 eingebracht hatte (s. Anlage 1, Antrag ANT-II-1, u. Anlage 2, Niederschrift über die 1. Sitzung des Rates der Stadt, S. 15).
Hierzu heißt es in § 58 (1) der GO NRW weiter:

„Wird in einer Ausschußsitzung ein Antrag beraten, den ein Ratsmitglied gestellt hat, das dem Ausschuß nicht angehört, so kann es sich an der Beratung beteiligen.“

Auch die Wahrnehmung dieses Rechtes wurde mir durch die Entscheidung des Bürgermeisters unmöglich gemacht.
Es ist daher festzustellen, dass die Entscheidung des Bürgermeisters nicht rechtmäßig war.
Es muss somit gewährleistet werden, dass künftig Mitglieder des Rates wieder an allen Sitzungen der Gremien des Rates der Stadt als Zuhörer teilnehmen können.
Der Bürgermeister der Stadt Radevormwald hat hierfür Sorge zu tragen und ist dazu anzuhalten.

Ich bitte um Antwort möglichst noch in der laufenden Woche, da bereits am kommenden Montag, den 25. August, der Rat der Stadt Radevormwald zu seiner 2. Sitzung zusammenkommt und es vorteilhaft wäre, wenn ein Ergebnis in dieser Angelegenheit hierzu bereits vorliegen würde.

Ich danke vielmals im Voraus und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Peter Fritz Sebastian Ullmann
Stadtverordneter im Rat der Stadt Radevormwald

Das LINKE FORUM hat in dieser Angelegenheit eine Pressemitteilung veröffentlicht, die hier gelesen werden kann.

 

Linkspartei-Sommerfest mit Nazis: Eine neue Stellungnahme ohne neue Antworten

Am 14. August hat die Linkspartei eine neue Stellungnahme veröffentlicht, in der der Kreisgeschäftsführer der Partei und Ratsmitglied im Rat der Stadt Wiehl, Matthias Lammerich (s. Bild) zusammen mit dem Landesgeschäftsführer der Partei, Sascha Wagner, sich äußern. Leider enthält die Mitteilung quasi nichts Neues und wirkt wie eine etwas ausgebaute Version der ursprünglichen Stellungnahme von Kreissprecher und Kreistagsfraktionsvorsitzendem Jürgen Simeth.

Wenn man die Stellungnahme vom 30. Juli gelesen hat, dann erfährt man durch die Stellungnahme vom 14. August nichts Neues. Die Unterscheide sind geradezu unwesentlich, es wird weiter antifaschistisches Vokabular bemüht und bekräftigt, dass Programmatik und Praxis der Faschisten mit der Politik der Linkspartei unvereinbar wären.

Das aber hat niemand bestritten; dass dieses Verhalten zutiefst den Prinzipien der Linkspartei widerspricht. Das ist ja das Problem – die Prinzipien (nicht nur der Linkspartei, nebenbei bemerkt) wurden hier gebrochen.

Man kann das nicht aus der Welt reden, in dem man nun behauptet, es würde alles in einem falschen Licht dargestellt. Welches falsche Licht denn überhaupt, inwiefern? Die Linkspartei wiederholt, sich konsequent gegen rechte Organisationen zu stellen, allein es ist der Unterschied zwischen Wort und Tat, der unter Antifaschisten für Unruhe sorgt, zumal die Linkspartei in Oberberg seit Jahren keinen erwähnenswerten Einsatz mehr im Kampf gegen Rechts im Oberbergischen Kreis gezeigt hat.

Die wichtigste Frage bleibt: Worum ging es in dem 45-minütigen Gespräch zwischen Simeth und den Jungfaschisten? Wir haben diese Frage oft formuliert und hervorgehoben, aber dennoch erhalten wir keine Antwort. Tatsächlich geht die Linkspartei nicht einmal darauf ein.

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Linkspartei Oberberg: Warum die Auseinandersetzung offen geführt werden muss

In der um die Gespräche zwischen Nazis und Vorstandsmitglied(ern) der Linkspartei Oberberg auf deren Sommerfest geführten Debatte wurde uns vorgeworfen, wir dürften derartige Vorgänge nicht veröffentlichen. Ich will hier beispielhaft und auszugsweise einen Brief veröffentlichen, den ich als Antwort an ein Mitglied der Linkspartei geschrieben habe, um zu erklären, warum wir der Ansicht sind, dass gerade das getan werden muss, dass diese Diskussion öffentlich zu führen ist.

Lieber Genosse,

[…]

Ohne jetzt weiter auf den genauen Streitgegenstand im Detail einzugehen – wir haben unseren Standpunkt in unseren Stellungnahmen erläutert und ich meinen sicherlich noch umfangreicher in meinen Kommentaren – will ich Dir antworten.

Erstens ist der Schaden für die Partei, sofern er aus dem Handeln der Partei und dem ihrer Funktionäre entsteht, logische Konsequenz dieser Handlungen und kann nicht maßgeblich für die Frage sein, ob man solche Vorgänge aufklärt, oder nicht. Fehler und grobes Fehlverhalten müssen Konsequenzen haben, ansonsten würden wir bei „den Unseren“ einen anderen, geringeren Maßstab ansetzen, als bei unseren politischen Gegnern. Die Messlatte kann für uns selbst aber nur höher sein: Linke sind Menschen mit Prinzipien, grundsätzlichen Werten, die wir auch unter- und, nötigenfalls, gegeneinander vertreten müssen.

Zweitens dreht es sich bei dem, was dort geschehen ist, nicht um einen Partei-internen Vorgang, der nur Partei-Mitglieder oder das Verhältnis der Partei zu sich selbst betreffen würde. Er ist seiner Natur nach bereits öffentlich, da er sich gegen Dritte richtete und einen Bruch mit allgemein gültigen Prinzipien der linken Bewegung bedeutet. Diese Öffentlichkeit zu verneinen würde bedeuten müssen, das Geschehene auch gegenüber Betroffenen zu vertuschen.

Drittens habe ich die Ziele der Partei DIE LINKE so verstanden: DIE LINKE ist der Ansicht, eine Aufklärung von skandalösem Verhalten geschieht am Besten transparent, in aller Öffentlichkeit. Das muss auch für sie selbst gelten. Wie sonst könnte man glaubhaft Whistleblower unterstützen und einen besseren Schutz für sie vor Repressalien und Sanktionen fordern? Der Bedarf, darüber zu reden, kann nicht schlimmer sein, als der Vorfall an sich.

[…]

Mit besten Grüßen
Fritz Ullmann

Linkspartei-Sommerfest mit Nazis: Selbstzensur statt Aufklärung

Bei dem Sommerfest des oberbergischen Kreisverbands der Partei DIE LINKE waren acht Nazis anwesend. Mittlerweile ist klar, dass Kreissprecher Simeth sich nicht weniger als 45 Minuten mit Ihnen unterhalten hat. Über die Inhalte wird spekuliert: Die Rechten behaupten, Simeth habe sich von Antifaschisten distanziert. Auf der linken Plattform Indymedia heißt es, Simeth habe Adressen weitergegeben, Aktivisten sähen sich seither Bedrohungen ausgesetzt.

Jürgen Simeth, Vorsitzender der Kreisverbandes und der Kreistagsfraktion der Linkspartei Oberberg

In einem Beitrag auf Indymedia, der auf der ersten Pressemitteilung des LINKEN FORUMS aufbaut, wird von einem unbekannten „Zeugen“ behauptet, Simeth habe Namen und Adressen von Antifaschisten aus mehreren Städten und Kreisen an die Faschisten übergeben. Die Herkunft des anonymen Autors lässt sich nicht überprüfen. Mittlerweile sind weitere Kommentare von anderen Personen hinzugekommen, die diese Behauptung unterstützen und berichten, dass in Köln Antifaschisten nun Droh-Anrufe erhalten würden. Jürgen Simeth schweigt weiter zu der Frage, was Gegenstand des Gesprächs gewesen ist. Aber auch von seinen Vorstandskollegen, insbesondere der Sprecherin Inge Mohr-Simeonidis, ist nichts zu hören. Stattdessen wurde die Facebook-Seite des Kreisverbands zwischenzeitlich entfernt. Welches Ziel will die Linkspartei damit erreichen? Die Partei könnte die Vorwürfe nur entkräften, wenn sie zu den Inhalten des Gesprächs glaubwürdige und nachvollziehbare Angaben macht. Mauert sie aber, erreicht sie das Gegenteil.

Derweil äußert sich ein angebliches Mitglied der Linkspartei Oberberg unter dem Namen „Ulla“ mit einem Kommentar auf Metronews24, dem Blog, das zu allererst über den Vorfall öffentlich berichtete:

Auch wenn einige von uns eine rechte Tendenz haben, so kann man nicht sagen wir arbeiten mit Faschisten zusammen. Ausserdem war es ein schönes Sommerfest und die Rechten haben sich friedlich verhalten. Das wir den Dialog gesucht haben, kann ich nur begrüssen. Nur so können wir auch deren Beweggründe verstehen, zum anderen finde ich es doch sehr bewundernswert wie eine Partei so viele junge Menschen anzieht die sich sehr engagieren. Davon können wir als Linke auch profitieren und uns so einiges abgucken von dem politischen Gegner. Richtig ist und da stimme ich Jürgen zu, das wir den politischen Gegner bekämpfen müssen, wie jede andere Partei auch.

Wenn das die Meinung eines Mitglieds der Linkspartei Oberberg sein sollte, bliebe einem eigentlich nur zu fragen: Wie hoch müsste die Zustimmung zu rechten Thesen innerhalb des Kreisverbandes Oberberg der Linkspartei schon sein, wenn Mitglieder wie Jürgen Simeth und „Ulla“ ihre Standpunkte vertreten konnten, ohne bisher aus der Partei ausgeschlossen worden zu sein? Im Fall von „Ulla“ immer angenommen, dass sich dahinter wirklich ein Mitglied der Linkspartei (aus Oberberg) verbirgt, was von außerhalb der Partei nicht beurteilt werden kann. Auch hierzu wäre eine Stellungnahme der Partei also geboten.

Was das alles in jedem Fall zeigt, ist, dass die Linkspartei in Oberberg keine Konzepte zum Umgang mit Rechtsextremisten hat. Hätte es überhaupt zu der Veröffentlichung des Fotos, das Simeth und die Jungfaschisten zeigt (noch dazu mit der Beschreibung als „Gesprächskreis Nationaler Sozialer Kameraden“), auf der Facebook-Seite der Partei kommen können, wenn die verantwortlichen Personen innerhalb des Kreisverbandes ein antifaschistisches Bewusstsein hätten? Die Beschreibung der Faschisten als „Nationale Soziale Kameraden“ unterstreicht noch einmal die absolute und höchst gefährliche Arglosigkeit, mit der man dieses Thema behandelt. Gut, es ist natürlich nur bestenfalls Arglosigkeit. Schlimmstenfalls wäre es Ausdruck einer explosiven Mischung aus Unverantwortlichkeit, Opportunismus, Skrupellosigkeit und Querfront-Irrwitz, die sich vom Vorstand hinab bis in die Mitgliederschaft der Linkspartei hinein gefressen hat.

Erst, als andere Mitglieder der Linkspartei von außerhalb des Oberbergischen Kreises auf Facebook entsetzt nachfragten, kam die Stellungnahme von Jürgen Simeth, und erst dann wurde das oben genannte Foto entfernt. Diese Stellungnahme, bisher die einzige Erklärung der Partei überhaupt, gibt letzten Endes nur zu, dass die Nazis an dem Sommerfest teilgenommen haben, beantwortet aber sonst keine Fragen, vor allen Dingen:

Worüber redet man als Kreisvorsitzender der Linkspartei bitteschön 45 Minuten mit bekennenden Faschisten?

Nach unserer Anfrage und einer beginnenden Diskussion unter Linken innerhalb und außerhalb der Linkspartei sowie den entsprechenden Berichten auf Indymedia reagiert die Linkspartei Oberberg erst einmal mit weiterer Selbstzensur: Die Facebook-Seite, über Jahre die aktuellste Quelle zu den Aktionen der Linkspartei im Kreis, wurde vom Netz genommen. Eine Begründung gibt es wieder einmal nicht – Der Link auf der Internetseite des Kreisverbandes führt seit heute einfach nur in’s Leere.

So lässt der Kreisverband nicht den Willen erkennen, sich mit den Vorkommnissen auseinanderzusetzen. Es wäre höchste Zeit, dass sich auch andere Mitglieder des Kreisverbandes äußern. Die Sprecherin des Kreisverbandes und einziges Ratsmitglied der Partei in Reichshof, Ingeborg Mohr-Simeonidis, ist auf dem Foto zu erkennen, das Simeth mit den Faschisten zeigt, ebenso wie der Gummersbacher Stadtverordnete der Partei in der Fraktion „Die Linke / Die Piraten“, Gerhard Nottenkämper (Linkspartei). Beide müssten also zumindest etwas zur Beantwortung der offenen Fragen beitragen können.

Apropos: Auch von den Piraten, deren Kreistagsmitglied Knut Schumann bei dem Gespräch mit den Faschisten ebenfalls anwesend gewesen sein soll, hört man nichts. Neben seiner Tätigkeit als Kreistagsmitglied in der „Kreistagsfraktion DIE LINKE.“ ist Schumann außerdem als sachkundiger Bürger im Bau-, Planungs und Umweltausschuss der Stadt Gummersbach für die Fraktion der beiden Parteien tätig. Die Piraten waren bis zur Stunde einfach nicht erreichbar.

Sowohl die Linkspartei, als auch die Piraten in Oberberg verdichten durch ihr Schweigen und die schrittweise Löschung der Linkspartei-Veröffentlichungen die Unruhe in der insbesondere linken Öffentlichkeit.

Transparenz, für die beide Parteien behaupten zu stehen, sieht jedenfalls ganz anders aus.

Offener Brief: Ein Sommerfest der LINKEN Oberberg mit “der Rechten”

“Soviel ist unbestritten: Auf dem Sommerfest des Kreisverbands Oberberg der Partei DIE LINKE waren mehrere Jugendliche der Neonazi-Partei “Die Rechte” anwesend. Auch als sie sich zu erkennen gegeben haben, wurden sie nicht des Platzes verwiesen. Kreisvorsitzender Simeth soll sich mit den Faschisten ausgetauscht haben – Auch über ehemalige Parteigenossen und andere Akteure des Kampfes gegen Rechts in Oberberg, von denen er sich distanziert haben soll.”
Auszug aus der Pressemitteilung des LINKEN FORUMS vom 8. August 2014

Ich bin Antifaschist. Ich habe mit vielen Anderen seit 2007 ohne Rücksicht auf persönliche Konsequenzen erst gegen “pro NRW” und dann gegen die Neonazi-Kameradschaft “Freundeskreis Radevormwald” gekämpft. Ich wurde bedroht, im Internet zum Abschuss freigegeben. Selbst meine Familie wurde bedroht.

Es ist für mich blanker Hohn, wenn Jürgen Simeth, der selbst niemals am Kampf gegen Rechts teilgenommen hat, seine Stellungnahme mit der alten Parole “Keinen Fußbreit den Faschisten” betittelt, und dann in gerade dieser Stellungnahme zugibt, die Rechten nicht des Platzes verwiesen zu haben, “um eine Eskalation zu vermeiden”. Ein Foto, das Simeth mit den Jugendlichen auf dem Sommerfest zeigt (s.o.), wurde zwischenzeitlich von der Facebook-Seite der Partei entfernt.

Die Rechte behauptet, Simeth habe sich von “dubiosen kommunistischen Gestalten wie etwa Fritz Ullmann (Linkes Forum) oder Gerhard Jenders (Oberberg ist bunt/DKP) zu distanzieren”. Das bestreitet er in seiner Stellungnahme nicht einmal. “Ich habe niemals Mitgliedern der neofaschistischen Partei „Die Rechte“ eine Zusammenarbeit angeboten.” ist alles, was er dazu zu sagen hat.

Diese unglaublichen Vorgänge betreffen mich nicht nur, weil ich persönlich angegriffen wurde. Ich bin es gewohnt, angegriffen zu werden und das nicht zuletzt mit böswilligen und falschen Behauptungen, leider auch von meinen ehemaligen Parteigenossen. Diese Situation jedoch ist in meiner bisherigen politischen Erfahrung ohne Beispiel. Mir ist an keiner Auseinandersetzung mit der Linkspartei gelegen, die dem Ansehen der ganzen Bewegung schadet, hier aber muss man klar Stellung beziehen. Es ist unerträglich, dass Personen, die nur mit gutem Willen als Linke durchgehen – und in keinem Fall Sozialisten oder Kommunisten genannt werden können und das größtenteils auch nicht wollen – durch ihr unverantwortliches Verhalten auf alle Werte, die unsere Bewegung über bald 200 Jahre hochhält, spucken.

Das Verhalten des Kreisverbandes Oberberg der Partei DIE LINKE und seines Vorsitzenden Jürgen Simeth ist eine Schande, die unser aller Ruf schadet.

Ich fordere DIE LINKE und, zuallererst, ihre Mitglieder auf, sich hierzu zu äußern, Stellung zu beziehen und von den Vorgängen auf dem Sommerfest der Oberbergischen LINKEN zu distanzieren. Es ist vor allen Dingen in ihrem Interesse, dass sich etwas derartiges nicht wiederholt und sie nicht weiter von solchen Personen vertreten werden.

Ich selbst bin Mitglied verschiedener Organisationen, aber gleich welche Parteizugehörigkeit ich hatte, habe oder haben werde, ich bin vor allen Dingen ein Teil der Arbeiterbewegung. Ich bin Revolutionär und Antifaschist und ich kämpfe für diese Prinzipien. “Keinen Fußbreit den Faschisten” bedeutet, ihnen keinen Raum zu geben.
Das Gegenteil ist hier geschehen.

Ein Kommentar des WDR: Ukrainisches Militär terrorisiert die Zivilbevölkerung und Europa ist mitverantwortlich!

An sich ist es löblich, dass ein Kommentator, der in Diensten der staatlichen Medien steht, es dennoch wagt, diese unleugbare Situation, die faktische und in der Ukraine auch nicht bestrittene Ausrichtung der Putsch-Regierung zu benennen und die Illegalität der jetzigen Regierung auch noch so bezeichnet.

Dass er dabei dennoch, quasi in einer Form verbaler Balance, auch die speziell anti-russische Propaganda wiedergibt, muss man ihm fast verzeihen. „Den Russen“ (Gerda, die Russen kommen!) haltlos eine Mitschuld zu unterstellen ist so selbstverständlich, dass sich selbst Gregor Gysi von der Linkspartei dagegen nicht wehren kann und schon früh einstimmte.

Zu dieser Form der „ausgeglichenen Kritik“ will ich den ständigen Vertreter Russlands bei der Europäischen Union, Wladimir Tschischow, zitieren:

„Unsere Opponenten in dieser Frage – sowohl in der EU, als auch in den USA und in der Ukraine – haben bis jetzt keinen einzigen ernst zu nehmenden Beweis vorgelegt, den man sozusagen im Gericht vorweisen könnte“ … „Mehr noch: Alle Beweise, die die russische Seite vorgelegt hat, haben faktisch keine substantielle Reaktion bekommen, nur Behauptungen, dass dies alles nicht stimme.“ (1. August 2014, RIA Nowosti)

Es zeugt nicht von Neutralität, beiden Seiten pauschal eine Mitschuld zu unterstellen. Es zeugt von Voreingenommenheit.

Und bitte, es soll jetzt kein dumpfer Narr daherkommen und jubilieren: RIA Nowosti (Russische Agentur für internationale Informationen), das ist ja eine russische Nachrichtenagentur! Ja, das ist sie.
Die Stellungnahme der russischen Seite zu den gegen sie gerichteten Vorwürfen kann man wohl kaum unverfälschter bekommen, als aus ihren eigenen Organen. Die Stellungnahmen der EU, der USA und der Ukraine entnehmen ich auch aus deren eigenen Organen (beispielsweise den deutschen Regierungssendern „ARD“ und „ZDF“).
Auf die Gegenüberstellung dieser Informationen und den Vergleich kommt es an.)

Kundgebung in Wuppertal solidarisch mit jüdischer Gemeinde

Selbst Oberbürgermeister Jung war kurzfristig erschienen und auch die Polizei war kooperativ, obwohl die Kundgebung kurzfristig auf Grund der Ereignisse organisiert war. Ungefähr 250 Menschen hatten sich laut Einschätzung der Beamten versammelt und mit Transparenten und Fahnen ihrer Solidarität Ausdruck verliehen.

Zuschnitt_Nie-WiederIch war ebenfalls vor Ort, um bei den Angegriffenen zu stehen und konnte mit anderen Teilnehmern viele angeregte Gespräche führen. Über die Grenzen der Parteien, Interessenverbände und unter allen Einzelpersonen war die aufrichtige Empörung spürbar, mit der die Menschen auf diesen feigen Angriff reagierten. Im Anschluss an die eigentliche Kundgebung veranstaltete ein Teil der Teilnehmer noch einen spontanen Aufmarsch, bei dem sie Antifa-Parolen skandierend über den Alten Markt hin zur Schwebebahnstation zogen, und zogen so auch einiges an Aufmerksamkeit von den Menschen, die vielleicht noch nicht einmal bemerkt hatten, was in der letzten Nacht passiert war.

Wuppertal war, bis jetzt, zum Glück der einzige Fall – aber gerade Wuppertal. Einig war man sich: So etwas darf nicht passieren. Das maßlose und doch planvolle Verbrechen, dass zum Höhepunkt des Antisemitismus in Deutschland geführt hatte, darf sich nicht wiederholen. Nicht im Ansatz. Nie wieder.

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Nach Brandanschlag: Wuppertaler rufen zu Kundgebung auf!

Gestern Nacht gab es einen Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge!

Wir wollen uns mit den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde solidarisieren und treffen uns zu einer Kundgebung heute um 17:00 Uhr vor der Barmer Synagoge (Gemarker Straße).

Solidarität mit der jüdischen Kultusgemeinde!
Kampf gegen jeden Antisemitismus!

Bitte weitersagen und hinkommen!!!