Archiv der Kategorie: Widerstand!

Aktion: 8. Mai – Tag der Befreiung dank der Roten Armee!

Die Internetseiten des LINKEN FORUMS sind im Moment besonders dekoriert – Seit heute, dem 8. Mai, führen alle Internetseiten statt ihrer üblichen Banner ein einheitliches, rotes Banner!

Für uns ist und bleibt der 8. Mai ein Tag der Befreiung und Tag des Sieges über den Faschismus. Wir wollen mit dieser Aktion daran erinnern, wem Deutschland die Befreiung vom Faschismus verdankt. Ca. 80% aller faschistischen Verluste gingen auf das Konto der Roten Armee.

Ohne die Rote Armee gäbe es keine Freiheit für Deutschland.

Das “rote Banner” wird eine Woche lang – bis einschließlich dem 15. Mai – auf allen Internetseiten der LINKEN FORUMS geführt.

Anm.: Wer das neue Banner nicht sehen kann, der sollte die Seite neu laden (mit “F5″) oder den Cache löschen.

Personalrat Radevormwald: Bergische Morgenpost kommentiert einseitig

Die Bergische Morgenpost hat am gestrigen Mittwoch ebenfalls einen Artikel zum geplanten Personalabbau im Rathaus in ihren Lokalteil aufgenommen:

http://www.rp-online.de/bergisches-land/radevormwald/nachrichten/mitarbeiter-der-stadt-fuehlen-sich-ueberlastet-1.3314289

Zu dem relativ neutralen Artikel, in dem der Bürgermeister sich allerdings grundsätzlich zum Personalabbau bekennt, gibt es sogar einen Kommentar:

http://www.rp-online.de/bergisches-land/radevormwald/nachrichten/der-standard-wird-gesenkt-1.3314288

Hierzu äußere ich in einem Leserbrief an die Bergische Morgenpost:

Dieser Kommentar unterstellt völlig ungeprüft, dass die Personalkürzungen von CDU und SPD alternativlos wären, die Senkung des Standards der öffentlichen Leistungen dafür aber in Kauf genommen werden müsste. Übrigens hatte unter den im Rat vertretenen politischen Kräften einzig und alleine das LINKE FORUM überhaupt darauf hingewiesen, dass Personalkürzungen nicht ohne Konsequenzen möglich sind – Das aber erwähnt die Bergische Morgenpost weder in dem Artikel noch in dem Kommentar. Von einer neutralen Berichterstattung sollte man erwarten, dass sie nicht pauschal die Argumente einer einzelnen Partei, hier der CDU, übernimmt.

Dass der Kommentar darüber hinaus noch unterstellt, den Rathausmitarbeitern sei eine (noch) höhere Belastung zumutbar, da sie das Privileg eines sicheren Arbeitsplatzes genießen, ist eine Unverschämtheit, für die man auch von einem Redakteur eine Entschuldigung erwarten könnte. Schließlich wurde sogar in dem eigenen Artikel wahrheitsgemäß berichtet, dass die Rathausmitarbeiter je über 40 Überstunden vor sich herschieben und keine weiteren Überstunden mehr machen dürfen.
Also selbst wenn dieses „Privileg“ eines sicheren Arbeitsplatzes Rechtfertigung sein könnte, wie soll eine noch höhere Belastung praktisch aussehen?

Die geforderte Arbeit ist bereits jetzt nicht mehr in der zur Verfügung stehenden Zeit mit dem zur Verfügung stehenden Personal leistbar. Die Mitarbeiter sollen aber mehr arbeiten. Dafür haben sie weniger Zeit. Dennoch dürfen sie keine Überstunden machen. Uns scheint:
Weder CDU & SPD, noch die Bergische Morgenpost haben dieses Argument zu Ende gedacht.

LINKES FORUM löst öffentliche Debatte zu Personalkürzungen aus

Der rga. berichtete am Montag, den 8. April, ausführlich über den Protest des Personalrats der Stadtverwaltung und die Standpunkte des LINKEN FORUMS:

http://www.rga-online.de/rga_102_110288524-2-_Personalrat-wendet-sich-gegen-den-geplanten-Stellenabbau.html

Bereits am nächsten Tag nahmen CDU, SPD und der Bürgermeister ebenfalls im rga. Stellung:

http://www.rga-online.de/rga_102_110289449-2-_Stellenabbau-Immer-weniger-Leute-sollens-wuppen.html

Die umgehende Zusage der beiden großen Fraktionen, ihren Standpunkt erneut zu überprüfen, legt aus unserer Sicht nahe, dass dem Antrag dieser beiden Fraktionen keine sorgfältige Überlegung zu Grunde lag. Beide Fraktionen begründen ihren Standpunkt nicht inhaltlich – CDU und SPD verfolgen in Radevormwald eine populistische Politik, die einer sachlichen Überprüfung nicht standhält.

Wir sind zuversichtlich, dass die öffentliche Diskussion, die nun folgen muss, die von CDU und SPD herbeigeführte Entscheidung des Rates, weiter Personal zu sparen, umwerfen kann.

Personalrat Radevormwald: “Wir fordern Personal- statt Sachausgaben durch Fremdvergaben”

In einem Schreiben an die Fraktionen und die im Rat der Stadt vertretenen Parteien und Wählerinitiativen hat der Personalrat der Stadtverwaltung Radevormwald Stellung zu den Ergebnissen der letzten Ratssitzung vom 12. März genommen.

CDU und SPD hatten hier – neben verschiedenen anderen Einsparungen – auch weitere Personaleinsparungen beschlossen.

In seiner besorgniserregenden Stellungnahme weist der Personalrat auf die bereits bestehende Überlastung der Mitarbeiter ebenso hin, wie auf die Kosten für die Vergabe von Aufgaben, welche die Verwaltung bereits jetzt nicht mehr leisten kann, und warnt vor der Gefahr, dass Mitarbeiter durch die andauernde Überlastung krank werden (Burnout).

Für das LINKE FORUM erklärt Fritz Ullmann, Stadtverordneter im Rat der Stadt Radevormwald:

Den in Ihrer o.g. Stellungnahme vorgetragenen Argumenten kann ich größtenteils zustimmen.

Ich habe bereits in meiner Haushaltsrede darauf hingewiesen, dass ich es für nicht nachvollziehbar halte, Kritik an der gegenwärtigen Leistung der Verwaltung mit der Streichung von Stellen zu verbinden. Es erscheint absurd, zu denken, dass – sofern man mit der Arbeit der Verwaltung unzufrieden ist – diese den an sie gestellten Ansprüchen besser mit weniger Personal und somit weniger Zeit genügen könnte.

Insbesondere danke ich Ihnen für die Hinweise bezüglich der seitens der Politik schlicht nicht beachteten Frage der Pflege des neuen Sportplatzes (und dass hierfür Personal benötigt wird). Es ist ein weiterer Beweis für die Kurzsichtigkeit einer Politik, die Personalausgaben grundsätzlich als „unpopulär“ betrachtet, die Folgekosten einer Unterbesetzung in der Verwaltung aber völlig ignoriert. Ich wage mit Rückblick auf vergangene Projekte zu unterstellen, dass die durch die Fremdvergabe von Aufgaben entstehenden Kosten im Durchschnitt höher als die zu deren sachkompetenter Durchführung erforderlichen Personalausgaben sind.

In Anbetracht Ihres Hinweises auf die durchschnittliche Höhe der Überstundenkonten von über 46 Stunden unterstütze ich ebenfalls die Empfehlung, die sie ratsuchenden Mitarbeitern der Verwaltung zu geben beabsichtigen, ihre Überlastung schriftlich darzulegen und dem Bürgermeister anzuzeigen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die vorherrschende Vorstellung, durch Einsparungen beim Personal in der Summe Kosten sparen zu können, zumindest fragwürdig und wahrscheinlich kurzsichtig ist. In jedem Fall erhöht sie die Belastung und mindert so die Leistungsfähigkeit der Verwaltung dauerhaft, womit auch die Dienstleistungen der Verwaltung für die Einwohner der Stadt Radevormwald in ihrer Qualität gefährdet sind.

Ihre Forderung „Personalausgaben statt Sachausgaben durch Fremdvergaben“ entspricht unserem bisherigen Standpunkt. Wir vertreten ihn weiterhin ausdrücklich.

Jugendamt: CDU und SPD sparen doch nicht bei den Kleinsten.

Keine-KompromisseAuf der letzten Stadtratssitzung am 12. März hatte das neue Team aus SPD und CDU versucht, seine ebenso neue Spar-Taktik umzusetzen. Bis es um eine zusätzliche halbe Stelle für das Jugendamt ging funktionierte auch alles wie geplant. Heute kam das Nachspiel im Jugendhilfeausschuss.

Gefordert war von der Verwaltung eine halbe Stelle zur Prävention von Missbrauch und psychischen Krankheiten bei Unter-3-Jährigen, da diese Aufgaben künftig von den Jugendämtern wahrgenommen werden müssen. Grundlage hierfür sind zwei bereits zum 1. Januar 2012 in Kraft getretene Gesetze: Das Bundeskinderschutzgesetz und das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG). SPD und CDU hatten im Rat die Streichung der Stelle aus dem Haushaltsplan beantragt und bekräftigten ihre Haltung auch in der Diskussion.

Als die Verwaltung darauf hinwies, dass sich ohne diese neue (halbe) Stelle die Anzahl der Fälle pro Mitarbeiter weiter erhöhen und sich damit der Service verschlechtern würde, sahen sich die beiden Fraktionen noch nicht beeindruckt. Schließlich folgte eine sehr emotionale Diskussion an der sich insbesondere die AL, das LINKE FORUM und der Bürgermeister beteiligten. Für die CDU erklärte Fraktionsvorsitzender Viebach, dass sie die Arbeit des Jugendamts schätze und dieses immer politisch unterstützen würde. Fritz Ullmann, Stadtverordneter des LINKEN FORUMS richtete darauf hin die Frage an die CDU, worin diese Unterstützung denn bestünde. Wenn das gleiche Personal mehr Aufgaben als zuvor erledigen müsse, werde sich zwangsläufig die Arbeitsbelastung pro Mitarbeiter erhöhen und damit die Qualität der Arbeit verschlechtern. Wer die gegenwärtige Leistung des Jugendamtes erhalten wolle, der müsse daher ebenso zwangsläufig mehr Personal bereit stellen, wenn mehr Aufgaben erledigt werden müssen. Diese Frage beantwortete die CDU nicht.

Viebach ging im Verlauf der Diskussion zu SPD-Fraktionsvorsitzendem Stark und beriet sich mit ihm. Dann gab Stark bekannt, man werde der Berücksichtung der Stelle im Haushalt zustimmen, aber nur unter der Bedingung, dass betreffend der Stelle ein Sperrvermerk gesetzt werde, also keine Mittel ohne weitere Prüfung tatsächlich ausgegeben würden. Da sich diese Lösung von ihrem ersten Ansatz nicht nennenswert unterschied, wies der Bürgermeister noch einmal auf die Tatsache hin, welche zeitlichen Konsequenzen dies hätte. Die direkte Folge dieser Haltung wäre auf Grund weiterer notwendiger Genehmigungsverfahren die Nicht-Besetzung der Stelle für das laufende Jahr.

Der Bürgermeister versuchte, die beiden Fraktionen schließlich mit dem letzten Argument umzustimmen, was noch blieb: Er wies darauf hin, dass ein einziges Kind, das aufgrund mangelnder Prävention in ein Heim kommt, der Stadt bereits erheblich höhere Kosten verursache, als die zur Diskussion stehende halbe Stelle im gleichen Zeitraum. Zusätzlich schlug er noch vor, dass der zuständige Fachbereich Jugend und Bildung eine umfassende Begründung für die Notwendigkeit der geplanten Stelle im Jugendhilfeausschuss vorlegen könne. Dieser Ausschuss könne zeitnah tagen und von dem Rat ermächtigt werden, den von CDU und SPD gewünschten Sperrvermerk aufzuheben. SPD und CDU beantragten eine Beratungspause. Als die Fraktionen wieder im Saal waren, erklärte Stark für die SPD- und die CDU-Fraktion gemeinsam, dass sie dem Vorschlag des Bürgermeisters zustimmen würden. Schließlich einigte man sich also darauf, dass der Jugendhilfeausschuss den Sperrvermerk aufheben kann.

Heute nun traf sich der Jugendhilfeausschuss zu seiner 11. Sitzung, deren einziger Tagesordnungspunkt die „Begründung zur Einrichtung einer halben Stelle“ war. Der Fachbereich Jugend und Bildung hatte hierzu eine 9-seitige Begründung als Anlage der Einladung beigefügt. Das fatale Fazit:

Ausweislich der vorstehenden Personalbedarfsberechnung fehlen in Radevormwald 2,5 Stellen im Allgemeinen sozialen Dienst. Dieser Fehlbedarf ergibt sich aus der laufenden Fallbearbeitung. Es ist dringend erforderlich zumindest eine Stelle einzurichten um akute Kindeswohlgefährungen zu vermeiden. Bei dem derzeitigen Personalbestand können selbst akut erforderliche Maßnahmen nicht sichergestellt werden.

Tatsächlich dauerte die Sitzung nur knapp 25 Minuten. Frau Butz erläuterte den Standpunkt des Fachbereichs noch einmal – Aber eine Gegenrede gab es diesmal nicht. Für die CDU erklärte Stadtverordneter Schlüter lapidar, dass „Personalkosten zwar immer unpopulär sind“, man hier aber die klare Notwendigkeit erkenne und dementsprechend zustimmen werde. Die Annahme des Beschlusses auf Einrichtung der Stelle erfolgte – man konnte es nach der Ratssitzung kaum nachvollziehen – einvernehmlich und einstimmig. Stadtverordnete Ebbinghaus von der AL bezeichnete die Ausschusssitzung darauf hin als Show-Veranstaltung, die man nicht gebraucht hätte. Im Rat haben CDU und SPD die Stelle kategorisch abgelehnt, und das werde hier nun mit einem halben Satz abgetan. Die SPD erklärte dazu, sie sei nach erneuter Diskussion in ihrer Fraktion zu diesem Ergebnis gekommen. Wenig überzeugend, denn auch wenn die Begründung des Fachbereichs umfangreich war – Im Kern enthielt sie doch nichts, was den Mitgliedern des Stadtrats nicht spätestens in der letzten Ratssitzung bekannt war.

Wir sind der Meinung, dass die CDUSPD hier versucht hat, am gänzlich falschen Ende zu sparen: An denen, die mit Abstand die meiste Hilfe und Fürsorge benötigen. Es ist nicht das erste und wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass versucht wird, in Radevormwald an kritischem Personal zu sparen. Zuletzt war es die Feuerwehr, bei der man, obgleich eine desaströse Rettungsstatistik vorlag, noch um möglichst wenig Rettungspersonal feilschte. So etwas kann ganz schnell dazu führen, dass Menschen ihr Leben verlieren, verletzt oder krank werden.
Es ist unsere Aufgabe als Gemeinschaft dafür zu sorgen, dass man in Radevormwald sicher und gesund leben kann.

Diese Sparpolitik hätten CDU und SPD auch durchgesetzt, wenn es keinen Widerstand gegeben hätte. CDU und SPD sind nicht etwa nach einer erneuten inhaltlichen Überprüfung zu einer anderen Einschätzung der Lage gekommen – sie haben lediglich dem entstandenen Druck nachgegeben. Von sich aus sind diese Parteien nur sozial, wenn es sie nichts kostet.

Diesen Druck zu erzeugen ist die wirkliche Aufgabe einer konsequenten Opposition!

Ganz normale Freiheit: Abschaffung der Karfreitagsruhe

Die Abschaffung der religiösen Feiertagsruhe ist von jeher ein gemeinsames Anliegen der deutschen Linken und Atheisten. Denn: Bei diesen Gesetzen geht es einzig und alleine um die gezielte Einschränkung der grundsätzlichsten Freiheiten Nicht- und auch Andersgläubiger!

Das Gesetz über Sonn- und Feiertage (Feiertagsgesetz NRW) verbietet in § 6 „Stille Feiertage“ am Karfreitag ganz grundsätzlich verschiedenste Veranstaltungen, insbesondere mit unterhaltendem Charakter (das sog. Tanzverbot). Dabei ist es nicht einmal wichtig, ob der Spaß, den man haben will, öffentlich ist, denn auch „alle nicht öffentlichen unterhaltenden Veranstaltungen außerhalb von Wohnungen bis zum nächsten Tag 6 Uhr“ (§ 6 (3) 2.) sind verboten. Ja, sogar „die Vorführung von Filmen, die nicht vom Kultusminister oder der von ihm bestimmten Stelle als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind“ (§ 6 (3) 3.) ist verboten. Dachten Sie etwa, es gäbe keine Zensur in Deutschland?

Wohlgemerkt, die Rechte der Christen sind von der gesetzlichen Karfreitagsruhe (sowie jeder anderen gesetzlichen Feiertagsruhe) nicht einmal betroffen. Sie schränkt lediglich die Rechte Anderer ein. Oft wird versucht, das herumzudrehen: Es sei intolerant gegenüber den Christen, die gesetzliche Feiertagsruhe abschaffen zu wollen. Inwiefern eigentlich? Es will niemand den Christen das Recht nehmen, selbst an diesem Feiertag ruhig und bescheiden zu sein. Im Gegenteil – Ich als Atheist befürworte es ausdrücklich, wenn Christen ruhig sind. Darum geht es also nicht.

Liebe Christen, seid ihr doch auch mal tolerant. Wir ertragen Euch doch auch.

Wir wollen nur anders sein dürfen; anders als Ihr. Das verbietet Ihr uns. Wir dürfen unsere Freizeit nicht verbringen, wie wir das für richtig halten. Alle haben sich an den Gebräuchen der Christen zu orientieren. Viel intoleranter kann man nicht sein. Sind Respekt und Unterwerfung bei diesen Menschen immer noch synonym?
Die gesetzliche Feiertagsruhe gesteht einer Bevölkerungsgruppe auf Grund religiöser Überzeugungen also das Recht zu, die Freiheiten aller anderen an bestimmten Tagen erheblich einzuschränken. In einem Staat, der bürgerliche Freiheiten auf seine Fahnen schreibt, sind solche Gesetze einfach nur ein primitives Unding.

Was hat man eigentlich davon, Nicht- und Andersgläubige zu gängeln? Sinn macht nur eines: Mit dieser Schikane Anderer wird die christliche Vorherrschaft in der bundesdeutschen Gesellschaft verteidigt. Es ist eine Machtfrage. Jedoch herrscht in der Bundesrepublik eine uneingeschränkte Bekenntnisfreiheit, zumindest, wenn man sich am Grundgesetz orientiert. Diese Bekenntnisfreiheit muss endlich praktisch durchgesetzt werden – eben ohne jede Einschränkung! In einer freien Gesellschaft soll sich keiner den Ritualen anderer unterordnen müssen.

Diese Gesetze müssen ersatzlos verschwinden! Und bis dahin gilt es, zivilen Widerstand zu leisten – Und das ist hier zur Abwechslung mal ganz angenehm.

Also, für heute Abend: Feiert schön, tanzt und setzt der christlichen Unterdrückung Eure ganze Lebensfreude entgegen!

Rom: Letzter europäischer Diktator tritt zurück – Chance für die Demokratie im Vatikan?

Vatikan, Rom – Unsicherheit beherrscht das kleine Land in diesen Tagen. Wie unter anderem die BBC berichtete, hat der Diktator des Vatikan, Joseph Aloisius Ratzinger (85, ehem. dt. Staatsangehöriger) seinen Rücktritt angekündigt. Gründe gab er bislang nicht an. Nach seiner Machtübernahme 2005 nannte er sich selbst nur noch „Benedikt Nr. 16“ und beanspruchte Zeit seiner Herrschaft, die ganze Welt im Namen einer höheren, „göttlichen Ordnung“ beherrschen zu müssen.

Joseph Aloisius „Benedikt“ Ratzinger in einer seiner Paradeuniformen

Politische Beobachter spekulieren, inwieweit interne Machtkämpfe zu diesem überraschenden Schritt geführt haben. Ratzinger beherrschte den kleinen Binnenstaat auf der italienischen Halbinsel nach außen hin unangefochten und verweigerte sich demokratischen Reformen bis zuletzt. Noch hat kein Land dem alternden Diktator politisches Asyl angeboten.

Die vatikanische Diktatur hat, im Gegensatz zu den meisten anderen, zu keinem Zeitpunkt den Versuch unternommen, demokratische Verhältnisse vorzutäuschen. Die absoluten Befugnisse, mit denen Ratzinger den kleinen Staat regierte, waren weltweit nahezu einmalig – Nur in Saudi-Arabien herrschen bis heute ähnliche Verhältnisse. Der Despot von Rom stand auch offiziell über dem Gesetz in seinem Land, ließ sich mit normalen Menschen nicht einmal mehr vergleichen und forderte von seinen Untergebenen nicht nur Gehorsam, sondern Anbetung.

Auch außerhalb der eigenen Grenzen unterhielt Ratzinger verschiedene terroristische, paramilitärische und sonstige politische Extremisten-Gruppen, die dazu dienen sollten, fremde Länder zu destabilisieren und für die Herrschaft des „Heiligen Stuhls“ (wie der Despot seine Regierung selbst nannte) vorzubereiten. Oft genug agierten nicht-militante Auslandsorganisationen Ratzingers unter dem Tarnmantel gemeinnütziger Einrichtungen und wurden teilweise sogar mit öffentlichen Mitteln gefördert. Aussteiger beschreiben die Verhältnisse innerhalb dieser Organisationen immer wieder als sektenähnlich. Ratzinger werde von seinen Anhängern nicht als Mensch, sondern als Gesandter einer höheren Macht betrachtet.

Ratzingers Herrschaft stand außerdem unter dem Zeichen der offenen Unterdrückung Andersdenkender. Zum Ziel der regelmäßigen öffentlichen Hetzreden des Diktators konnte jeder werden, der an dem universellen Gewaltanspruch von Ratzingers Partei zweifelte oder dem Regime aus anderen Gründen missfiel. Wer sich nicht unterordnete, wurde als „Heide“ bezeichnet und musste schlimmstenfalls mit Verschleppung und Folter rechnen (sog. „Exorzismus“, bei dem „das Böse“ aus dem Opfer mit Hilfe von physischen und psychischen Foltermethoden „ausgetrieben“ werden sollte). Homosexuelle genossen keinerlei gesellschaftliche Rechte – das Gesetzbuch des Vatikan billigte sogar implizit Lynchjustiz an ihnen.

Ob der plötzliche Rücktritt von Ratzinger zu demokratischen Reformen im Vatikan führen wird muss man indes bezweifeln. Die Opposition ist durch Jahrhundertelange Verfolgung geschwächt, das Regime hingegen ist in dem kleinen Staat, der freie Wahlen nur aus internationalen Medien kennt, fest im Sattel. Protzige, mit Gold verzierte Fantasie-Uniformen beherrschen nach wie vor das Straßenbild in diesen unsicheren Stunden.

Viel wird davon abhängen, wie die westlichen Staaten jetzt reagieren werden.

Rede zum Antrag auf Aufhebung des Antragsrechts von Fraktionslosen

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Herr Viebach [Anm.: Fraktionsvorsitzender der CDU] hat es zum letzten Antrag bemängelt – Es gibt keine inhaltliche Begründung. Das ist bei diesem Antrag auch der Fall. Er ist auch schriftlich nicht inhaltlich begründet worden und ich möchte sagen, ich bin nicht überrascht, dass er auch jetzt nicht begründet werden soll.

Wir diskutieren hier inhaltlich über einen Antrag, den „pro NRW“ bereits 2011 gestellt hatte. Mit exakt diesem Anliegen hat sich die rechtsextreme Bürgerbewegung an den Rat der Stadt gewandt. Ziel war damals, ganz konkret, mir das Antragsrecht zu nehmen. Ich bin – ich möchte vielleicht kurz auch darauf eingehen – ich bin nicht der Auffassung, dass die Änderung eines vorher nicht zur Disposition gestellten Paragraphen in der Geschäftsordnung unterhalb der Antragsfrist so zulässig ist.

Aber die formale Frage, auch wenn sie vielleicht für den Ausgang relevant ist, ist nicht so wichtig, wie der Umstand, dass vier – na ja, drei Parteien und eine Wählervereinigung im Rat der Stadt Radevormwald – zu einem Antrag von pro NRW greifen um ihre Gegner im Rat möglichst mundtot zu machen. (Zwischenruf aus der CDU-Fraktion: “Das ist eine Unverschämtheit!”) Das entspricht den Tatsachen.

Worum geht es bei diesem Antrag und warum wurde dieser Antrag noch 2011 von allen Fraktionen, die ihn heute stellen, abgelehnt? Das möchte ich nicht ohne Weiteres hier erörtern, aber ich kann sagen, ich weiß, dass sich dieser Antrag auch ganz konkret gegen mich richtet. Das weiß ich deswegen, weil der erste stellvertretende Bürgermeister mich darauf hin angesprochen hat und mir gesagt hat, wenn ich nicht damit aufhöre den Rat mit – und das zitiere ich – „unsinnigen Anträgen zu überfluten“ ein entsprechender Antrag durch die CDU eingebracht werden würde.

Wir haben es also hier wirklich mit dem gleichen Antrag mit der gleichen Motivation zu tun. Er ist so undemokratisch wie er es 2011 war.

Ich sehe keine Probleme darin, mich mit den Anträgen von „pro NRW“ – beziehungsweise was auch immer Herr Ronsdorf jetzt ist – auseinander zu setzen. Das war auch 2011 kein Problem. Wenn Sie jetzt vorschieben wollen, es ginge um die Anträge von „pro NRW“, muss ich Sie daran erinnern: Seit dem 2. Dezember letzten Jahres kam da gar nichts mehr. Außerdem, selbst wenn dem so wäre, hielte ich es für höchst bedenklich, eine rechtsgerichtete Partei mit, ich sage es so, ihren eigenen Waffen bekämpfen zu wollen. Das ist eine Schande für die Demokratie und dies wäre ein Rückschritt, den Sie in Radevormwald niemandem plausibel machen können.

Ich möchte Sie dringend darum bitten, von diesem Vorhaben abzusehen. Sie senden damit ein Signal das nicht anders lauten kann, als dass „pro NRW“ – nach der Auflösung ihrer Fraktion – nun den ersten tatsächlichen Erfolg im Rat der Stadt Radevormwald erreicht hat.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe, damit vielleicht doch noch Ihre Überlegungen beeinflusst zu haben.

(Fritz Ullmann)

Gefährliche Nähe – CDU, SPD, UWG u. FDP übernehmen proNRW-Antrag

Die bürgerlichen Parteien haben kurzfristig einen Antrag zur nächsten Ratssitzung am 11.12.2012 eingereicht, den „pro NRW“ bereits 2011 gestellt hatte. Ziel ist es, fraktionslosen Mitgliedern das Antragsrecht zu nehmen. DIE LINKE verurteilt dies als fatales Zeichen gegen die Demokratie.

Am 6. Dezember 2012 wurde uns ein Antrag zur kommenden Ratssitzung am 11. Dezember auf Änderung der Geschäftsordnung des Rates der Stadt Radevormwald zugestellt, der von den Fraktionsvorsitzenden der CDU, der SPD, der UWG und der FDP unterzeichnet wurde. Mit dem Antrag soll erreicht werden, dass fraktionslose Stadtverordnete künftig keine Anträge mehr zur Tagesordnung der Ratssitzungen stellen dürfen. Hiermit wird ihnen grundsätzlich das Recht verwehrt, Themen in den Rat einzubringen. Der Antragsgegenstand ist Wort für Wort identisch mit einem Antrag der “pro NRW”-Fraktion aus dem April 2011 (s. Anlage). Dieser Antrag richtete sich gegen DIE LINKE. Auf Grund der Äußerungen von Politikern anderer Fraktionen uns gegenüber wissen wir, dass dies hier wiederum der Fall ist. So will man uns weitere praktische Erfolge, wie die Anpassung der Linie 626 in den Wupperorten, die in nächster Zeit umgesetzt wird, unmöglich machen.

Darüber hinaus haben wir formale Bedenken gegen den Antrag. Der Antrag hat die erforderliche Frist von 10 Tagen nicht eingehalten, er ging der Verwaltung erst am 7. Tag vor der Ratssitzung zu. Uns gegenüber wurde der Standpunkt vertreten, dass es keine Frist gebe, da eine Änderung der Geschäftsordnung durch verschiedene Verwaltungsvorlagen bereits als Tagesordnungspunkt bestand. Wir haben hier eine andere Auffassung. Der betreffende Punkt in der Geschäftsordnung war nicht Gegenstand der auf der Einladung benannten Tagesordnung. Dies werden wir prüfen lassen.

Aber diese formale Frage (auch wenn sie den Ausgang bestimmen kann) ist hier nicht so entscheidend wie der simple Fakt, dass sich diese Parteien nicht zu schade sind, einen Antrag von proNRW im Gegenstand wortgetreu zu übernehmen, um ihre Kritiker mundtot zu machen.

Wir vertreten, wie jede gewählte Gruppe im Rat der Stadt, unsere Wähler, deren Interessen wir durch unsere Anträge wahrnehmen wollen. Wir äußern unsere Meinung in der Debatte und durch unser Abstimmungsverhalten. Wir maßen uns nicht an, unsere Meinung über Sinn und Unsinn der Anträge anderer Fraktionen stünde über ihrem Recht, sie überhaupt einzubringen. Verbietet man uns dieses Recht in Zukunft, verbietet man damit auch allen Bürgern, die wir vertreten, ihre Probleme zu nennen.

Wir gehen davon aus, dass den Antragstellern an keiner inhaltlichen Debatte zu ihrem Antrag gelegen sein wird und rechnen damit, dass sie diese unterbinden werden, indem kurz nach der Einführung des Antrags durch die Antragsteller ein Geschäftsordnungsantrag auf Beendigung der Debatte eingereicht wird. Wir werden dennoch vorbereitet sein.

Es tröstet uns nicht, dass dieser Antrag, sollte er beschlossen werden, nun auch die im Rat der Stadt sitzenden ehemaligen Mitglieder der “pro NRW”-Fraktion betreffen wird.
Wir sind der Überzeugung, dass man den Faschismus nicht mit seinen eigenen Waffen bekämpfen kann. Im Gegenteil: Wer einen Antrag der aufgelösten “pro NRW”-Fraktion übernimmt, legitimiert sie noch im Nachhinein.

Eine weitere Zusammenarbeit mit diesen Parteien im Kampf gegen Rechts ist uns damit in der Zukunft kaum mehr möglich.
CDU, SPD, UWG und FDP haben ihr Verständnis von Demokratie offenbart.

Wir senden dieses Schreiben mit der Bitte um Weiterverbreitung an verschiedene Organisationen und bitten ferner um Stellungnahmen zu dieser Situation.

Der Ortsverbandsvorstand der Partei DIE LINKE. Radevormwald

Antifaschistische Woche für Rader LINKE

Gleich fünf Termine gegen Rechts plant in der kommenden Woche die Partei DIE LINKE. Das Spektrum ist breit: Drei Info- und Diskussionsveranstaltungen, eine Gedenkkundgebung für im 2. Weltkrieg in der Partnerstadt Châteaubriant ermordete Widerstandskämpfer und die Beteiligung an der Demo gegen „pro NRW“ in Wuppertal.

Am Samstag, den 20. Oktober 2012 beginnt die “Antifaschistische Woche”, eine Serie von Veranstaltungen und Kungebungen gegen Rechtsextremismus der LINKEN, um 10 Uhr mit einem Infostand der Partei am Schlossmacherplatz, bei dem bis 12 Uhr die Termine der nächsten Woche aktiv beworben werden. Am Nachmittag, zwischen 13 und 16 Uhr folgt der Offene Treff der Rader LINKEN (im „Petit Bazar“, Kaiserstr. 36), bei dem es diesmal schwerpunktmäßig um die Mobilisierung zur Gegenkundgebung gegen die anti-islamische “pro NRW”-Kundgebung in Wuppertal geht (s.u.). Dort will “pro NRW” gegen den Neubau einer Moschee aufmarschieren.

Am Montag, den 22. Oktober, ruft DIE LINKE zusammen mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) ab 17 Uhr zu einer Kundgebung zum Gedenken an Guy Môquet an dessen 81. Todestag auf. Sie wird Uhr auf dem Schloßmacherplatz bei der Bronzeplastik “Menschenkreis” der Wuppertaler Bildhauerin Ulle Hees stattfinden. Guy Môquet wurde mit 17 Jahren von den Besatzungstruppen in der Châteaubriant, unserer französischen Partnerstadt, zusammen mit weiteren 26 Franzosen als Vergeltung für einen Anschlag der Résistance hingerichtet. Wir laden alle Organisationen und Parteien ein, sich zu beteiligen. Geplant sind Redebeiträge und eine Schweigeminute. Die Kundgebung soll von künftig jährlich stattfinden.

Am 24. Oktober gibt es ab 19 Uhr in Wuppertal einen Info- und Diskussionsabend in der “Alten Feuerwache” (auf der Gathe) zu einem für Radevormwald immernoch aktuellen Thema: “Was steckt hinter pro NRW?” Referenten sind Hans-Peter Killgus von der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus, Köln, Hasret Karacuban, Referentin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Landtag NRW und Fritz Ullmann, Stadtverordneter der LINKEN in Radevormwald.
Weitere Infos gibt es bei „Wuppertal gegen Nazis„.

Am 27. Oktober ruft DIE LINKE zur Beteiligung an den Gegenkundgebungen gegen den “pro NRW” in Wuppertal unter dem hetzerischen Motto “Wuppertal sagt NEIN zur Prunk-Moschee!” angekündigten Aufmarsch auf, zu der die rechtspopulistische Gruppe landesweit mobilisieren will. Die Gegenveranstaltungen beginnen ab 10 Uhr an der Ecke Gathe / Markommannenstraße mit der Kundgebung des Wuppertaler Bündnisses gegen Rechts. Die Parolen von “pro NRW” sollen nicht unwidersprochen bleiben! Ab 12 Uhr lädt das Wuppertaler Netzwerk für Demokratie und Toleranz zu einem großen Kultur- und Nachbarschaftsfest auf der Gathe ein, das bis etwa 18 Uhr dauern soll. Dem anti-islamischen Rassismus von “pro NRW” will man mit Offenheit, Menschlichkeit und Interesse an einander begegnen!

Weitere Infos gibt es beim „Wuppertaler Bündnis gegen Rechts“ und dem „Wuppertaler Netzwerk für Demokratie und Toleranz„.