1. Mai – Kampftag der Arbeiterbewegung

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Heute ist der 1. Mai, also weg vom Rechner und hinaus auf die Straße!

Es ist der Kampftag der Arbeiterbewegung, und sollte so verstanden werden. Wir gedenken an diesem Tag auch denen, die in Streiks und anderen Auseinandersetzungen für die Rechte der Arbeiter ihr Leben verloren haben. Viele erinnern sich heute nicht mehr daran, woher der 1. Mai kommt.

Seinen Ursprung hat der 1. Mai – heute schwer zu glauben – in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die dortige Gewerkschaftsbewegung begann in Chicago am 1. Mai 1886 eine Serie von Streiks, deren Ziel es war, eine Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von 12 auf 8 Stunden durchzusetzen.

Bei mehreren Versammlungen im Zuge dieses Arbeitskampfes kam es zu Angriffen auf die Arbeiter. Bereits am 3. Mai wurden 6 Arbeiter bei einer Versammlung nahe einer Fabrik durch die Polizei getötet, weitere verletzt.

In der folgenden Nacht versammelten sich Tausende Streikende, Arbeiter und weitere Menschen am Haymarket Square. Die Polizei versuchte den Protestmarsch aufzulösen, scheiterte aber und die Lage blieb vorerst friedlich.

Am nächsten Tag wurde von unbekannter Seite eine Bombe in die Menschenmenge geworfen. Hierbei starben 12 Menschen, darunter ein Polizist. Daraufhin eröffnete die Polizei das Feuer auf die Demonstrierenden – viele starben oder wurden verletzt. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute unbekannt.

In der Folge wurden bei einem Prozess, der ohne jede Beweise geführt wurde, 8 Männer für den Bombenanschlag verurteilt, die an den Arbeitskämpfen aktiv beteiligt waren. Unter Ihnen war auch der Chefredakteur und Herausgeber der sozialistischen „Arbeiter-Zeitung“, August Spies. Angeklagt wurden die Männer, weil ihre Ideen den Bombenwerfer – dessen Identität nie auch nur ansatzweise geklärt wurde – inspiriert hätten.

August Spies und drei weitere Angeklagte wurden durch Erhängen hingerichtet. Ein weiterer begann in seiner Zelle Selbstmord, die anderen wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, aber 1893 begnadigt.

Deswegen ist der 1. Mai für uns Kampftag und Gedenktag zugleich. Und ich will damit schließen, einen Ausspruch von August Spies vom 1. Mai 1886 zu zitieren:
„Man kann nicht ewig wie ein Stück Vieh leben!“

Genossinnen und Genossen, Freundinnen und Freunde, Arbeiterinnen und Arbeiter, Erwerbslose – Dafür kämpfen wir an diesem Tag.

~Fritz Ullmann

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