Ich habe mich an dem Gedenk/Trauergottesdienst in der Evangelischen Kirche Dahlerau beteiligt.
Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, insofern als ich sonst nicht in der Kirche zu finden bin. Nach langem Zwiegespräch mit mir selbst und einigen einigen Unterstützern habe ich mich dennoch entschieden, dem Gottesdienst beizuwohnen.
Dabei ging es mir nicht um die Liturgie. Es ging mir darum, einer zentralen Trauerveranstaltung im Gedenken an die Opfer des Unglücks beizuwohnen. Ich hätte mir gewünscht, daß diese nicht nur ökumenisch, also inter-konfessionell, sondern tatsächlich inter-religiös gewesen wäre. Schließlich waren auch nicht alle Opfer Christen. Auch ein Moslem war darunter.
Letzten Endes habe ich es so betrachtet: Den Opfern ist zu gedenken. Was bedeutet dann meine persönliche Einstellung? Es ging um die Anerkennung der Geste. Wir trauern.
Das ist auch kein Vorrecht der Gläubigen – Wir Atheisten geben einen Menschen, der verstirbt, als verloren. Unsere Trauer ist endgültig.
Nun bleibt zu hoffen, daß die Überlebenden mit dem Verlust Ihrer Lieben fertig werden. Darauf, daß es nur fünf Opfer gegeben haben wird.
Mehr ist nicht zu sagen.
-Fritz Ullmann