pro NRW, vergleichbar mit rechtsextremen Parteien?

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„pro NRW“ behauptet von sich gerne, überhaupt etwas ganz neues, noch nie dagewesenes, keinesfalls verbrauchtes, und überhaupt unübliches, kreatives, schöpferisches… also halt was ganz tolles zu sein, um es mit angemessen einfachen Worten abzuschliessen.

Wie unvergleichlich „pro NRW“ tatsächlich ist, zeigt ein Flyer ihres Jugendverbandes, der „pro NRW Jugend“.

Die rechtspopulistische (und wir haben oft gehört, der Neologismus Rechtspopulismus steht für eine gute, demokratische Sache und gegen jeden Extremismus) „pro NRW Jugend“ berichtet uns in Ihrem Flyer mit dem ausgesprochen kreativen Titel „Mach mich nicht an, Mehmet“, in seriösem blau, von Nele und warum wir unbedingt Mitglieder der „pro NRW Jugend“ werden sollten. Nele, offensichtlich ein gutes deutsches Mädchen, erklärt uns, sie seie kein Freiwild mehr, und wenn es nach Ihr ginge, dann sei in Deutschland kein Platz für Zwangsheirat und Ehrenmorde. Nele sieht durchaus ansehnlich aus… kein Wunder, daß Mehmet die Finger nicht von ihr lassen will. Und damit es nach Nele geht, sollen wir der „pro NRW Jugend“ beitreten.

Eine neue Idee, peppig aufgemacht.

Und dann waren da die Republikaner…

Als Antifaschist kennt man die Flyer sowohl harmloser Bürgerbewegungen aus Nordrhein-Westfalen, als auch die Flyer rechtsextremistischer Parteien aus anderen Bundesländern. Und irgendwo klingelt es in meinem Hinterkopf… es kommen dann doch Erinnerungen an die (auch nach „pro NRW“ Begriffen) rechtsextreme „Republikaner Jugend“ in Hessen hoch. Die hatte vor längerer Zeit auch mal einen Flyer.

Dieser hatte den Titel „Mach mich nicht an, Ali“. Das Ziel von Alis Begierde heißt nicht Nele, sondern Sophie. Und da hören dann die Unterschiede weitestgehend auf. Tatsächlich gleichen sich diese beiden Flyer inhaltlich fast völlig. Fast alle Forderungen und sogar deren Reihenfolge gleichen sich… bis auf das Wort. Einzelne Formulierungen unterscheiden sich. So wünscht sich die „Republikaner Jugend“:

Mehr Mitbestimmung !!!

  • Wahlrecht ab 16 !!!
  • Volksabstimmungen nach schweizer Vorbild

Bei der pro NRW Jugend spricht man von:

Mehr Mitbestimmung!!!

  • Mehr direkte Demokratie statt Parteienfilz
  • Volksabstimmungen nach schweizer Vorbild

Die Position in den Flyern ist die Selbe. Immerhin, man fordert nicht das Wahlrecht mit 16. Bei näherer Überlegung auch kein Wunder: Das Wahlrecht kann heutzutage in NRW ab 16 Jahren wahrgenommen werden.

Und so geht es über die 6 Falzseiten des Flyers weiter… Unterschiede findet man nur in gewissen Gestaltungselementen und dort, wo sie unbedingt nötig waren (im Wesentlichen also Adressen und Telephon-Nummern).

Aber selber lesen macht schlau – Hier kann man die entsprechenden Flyer als PDF herunterladen und selbst vergleichen:

pro NRW Jugend

Republikaner Jugend Hessen

Und am Ende bleibt Ernüchterung.

Viel hatte ich von pro NRW zu keinem Zeitpunkt erwartet, aber das die neue, unverbrauchte politische Kraft soweit geht, Flyer von Parteien zu kopieren, von denen sie sich offiziell distanziert, überrascht dann sogar mich.

Der Mangel an Kreativität ist im höchsten Maße beklagenswert.

Da wundert es auch nicht mehr, wenn „pro NRW“-Bürgermeisterkandidat für Radevormwald, Markus Wiener, in seiner Meldung von heute DVU-Parolen von 1998 wiederverwertet: „Machen wir am kommenden Sonntag den Stimmzettel zum Denkzettel.

Ach ja, der „Linksextremist“ von dem Wienerwürstchen in seinem Artikel schreibt heißt nach meinen Erkenntnissen übrigens Matthias Buckesfeld und ist Bürgermeisterkandidat der CDU in Radevormwald.

-Fritz Ullmann

3 Gedanken zu „pro NRW, vergleichbar mit rechtsextremen Parteien?

  1. Pingback: DIE LINKE. BO Radevormwald-Hückeswagen » Blog Archive » pro NRW = Republikaner?

  2. Zeroslammer

    Sind die so doof oder tun die nur so? Ich bepiss mich gleich vor Lachen 🙂 Schönen Nachmittag noch…

Kommentare sind geschlossen.