Eine Pressemitteilung der Antifaschistischen Initiative Wuppertal; 25.9.2011, Wuppertal
Der Naziterror hat heute morgen um 3:00 Uhr in Wuppertal einen neuen Höhepunkt erreicht. Linke FlohmarktbesucherInnen wurden auf der Kaiserstrasse Höhe Hausnr. 27 von einer 12 köpfigen Nazigruppe mit Knüppeln und Fahnenstangen angegriffen. Als Nazischläger wurden erkannt: die Wuppertaler Mike Dasberg, Michel Dasberg und Rene Heuke. Von auswärts kamen u.a. Matthias Drewer (Hamm), Maik Inderhees (Viersen), Yvonne Faust (Dortmund) und Patrick Prass (Düsseldorf).
Begonnen hatte der Naziüberfall mit einem körperlichen Angriff der beiden Dasberg-Brüder Maik und Michel Dasberg auf zunächst zwei Personen aus der Punkszene in der Nähe einer Döner-Bude. Zur Verstärkung kam dann direkt aus dem Wohnhaus Kaiserstr. 30 ein Trupp bewaffneter und zum Teil vermummter Nazis und griff wahllos linksaussehende Leute an.
Die Nazis knüppelten gezielt auf die Köpfe der Menschen ein, die zum Teil schwere Kopfverletzungen zu erleiden hatten. Als Täter erkannt wurden u.a. Maik und Michel Dasberg und der Hammer Neonazi Matthias Drewer. Michel Dasberg hielt eine junge Frau fest und Drewer schlug mit dem Knüppel mehrfach auf ihren ungeschützten Kopf ein. Die schwere Kopfplatzwunde musste später im Krankenhaus chirurgisch versorgt werden, es bestand Verdacht auf einen Schädelbruch. Insgesamt wurden 4 Personen durch Knüppelschläge am Kopf verletzt und mussten ärztlich versorgt werden.
Die PassantInnen, die in großer Zahl auf der Strasse waren, halfen leider nicht. Die herbeigerufene Polizei schikanierte – wie gewohnt – die AntifaschistInnen und drangsalierten die z.T. stark blutenden Personen noch mit Personenkontrollen anstatt erste Hilfe zu leisten. Die Nazis konnten derweil in das Wohnhaus Kaiserstr. 30, in der sich die Wohnung des Nazis Rene Heuke befindet, zurückflüchten und grinsten aus den Fenstern. Ein anderer Nazi hatte den (vorbereiteten) Überfall die ganze Zeit mit einer Kamera gefilmt.
Wenig später durchsuchte Bereitschaftspolizei die Naziwohnung und traf noch 15 Nazis mit einer umfangreichen Waffensammlung an.
In der Pressemitteilung der Polizei wird der bewaffnete Nazi-Überfall wieder zu einer Rechts-Links-Schlägerei heruntergelogen. Die zunehmende Nazigewalt in Wuppertal, nach Messerangriffen, jetzt die Knüppelschläge auf ungeschützte Köpfe, wird weiter gezielt verharmlost und nicht verfolgt.
Weil die Nazigewalt im schönen Vohwinkel immer noch keinen stört und weil es eine kritische Presse, die nicht nur Polizeimeldungen abschreibt, nicht mehr gibt, ist wieder einmal Eigeninitiative und Zivilcourage gefragt. Lassen wir den Antisemiten und Rassisten kein Fussbreit! Auf nach Vohwinkel…