Der Bürgermeister legte einen entsprechenden Vorschlag vor, den an und für sich auch der Vertreter LINKER Politik im Rat der Stadt mitragen konnte, dient er doch de Förderung des ehrenamtlichen Engagements. Nur mit einem Punkt gab‘ es ein Problem, und das hatte auch die CDU: Die Beteiligung der christlichen Kirchen bei der Entscheidung, welche drei Bürger Radevormwalds diese Urkunde erhalten sollen.
Jedoch ging man das Problem aus verschiedener Richtung an. Die Kritik der CDU war, in der Tat, eher redaktioneller Natur, denn man könne doch nicht die reformierte und die lutherische Kirche in der Aufzählung als „evangelische Kirchen“ zusammenfassen. (Wozu sonst Glaubenskriege?) Linke sehen das Problem anders, nämlich von links.
DIE LINKE will die Trennung von Kirche und Staat, und so forderte ich, im Wortlaut „alle Glaubensgemeinschaften, egal welcher Art, bei der Entscheidung über die Vergabe einer städtischen Auszeichnung auszunehmen“. Der Bürgermeister beachtete diesen Antrag nicht. Stattdessen übernahm er den Änderungswunsch der CDU und ließ entsprechend abstimmen. Hierzu blieb nur sich zumindest zu enthalten.
Es stellt sich bei diesem Gerechtigkeitsverständnis (also dem durch CDU und Bürgermeister ausgedrückten) nun die Frage: Was ist mit den anderen Glaubensgemeinschaften Radevormwald, deren Meinung nicht gefragt ist, wenn es um die Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeiten geht? Was ist mit den moslemischen Gemeinden? Was ist mit den Zeugen Jehovas, die hier einen eigenen Königsreichssaal haben (anbieten könnte man es ja, gleich, wie die Zeugen dazu stünden)? Warum werden sie nicht berücksichtigt?
Diese Frage will ich nicht stellen. Daher kann ich nur weiter fordern, auch die größeren christlichen Glaubensgemeinschaften von solchen Entscheidungen auszunehmen!
Und in der Zwischenzeit bleibt ist die Frage zu beantworten: Welche Auszeichnung gibt es künftig wohl für engagierte Atheisten?