Leserbrief an den rga: Stellen sparen ist zu teuer!

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Ich veröffentliche an dieser Stelle meinen Leserbrief vom 1. April 2015 an die Redaktion des rga. Mein Leserbrief war eine Antwort auf den Leserbrief von Manfred Heymann, welcher im Lokalteil am selben Tag unter dem Titel „Gutachten steht auf tönernen Füßen“ veröffentlicht wurde und sich über die Ergebnisse der Untersuchung der Bauverwaltung äußerte.

„Sie liefern in Ihrem Leserbrief keine sachliche Begründung, warum das Gutachten von Janssen Beratung auf tönernen Füßen stehen würde. Die CDU/SPD-Gleichung in Radevormwald „weniger Mitarbeiter = weniger Kosten“ ist falsch. In dem Maße, in dem die Stadt Stellen abbaut, kann sie ihre Aufgaben schlechter wahrnehmen. Wenn Pflichtaufgaben versäumt werden, entstehen Ansprüche gegen die Stadt. Wenn die vorhandenen Mitarbeiter nicht ausreichen, um das Tagesgeschäft zu erledigen, entgehen der Stadt Einnahmen. Mehr Mitarbeiter würden sich also lohnen, weil sie die Einnahmen erhöhen und durch liegengebliebene Aufgaben entstandene Kosten verhindern könnten. Noch mehr Stellen streichen bedeutet dagegen, uns in den Ruin zu „sparen“. Sie vergleichen die Stadt mit der Privatwirtschaft? Grober Unsinn! Die Stadt ist dafür da, die Bedürfnisse der Einwohner zu befriedigen. Wäre die Stadt „privatwirtschaftlich organisiert“, würde es für Sie deutlich teurer. „Privatwirtschaftlich organisiert“ zu sein, bedeutet gewinnorientiert zu arbeiten, und Gewinne erwirtschaftet man, indem man von seinen Kunden (Ihnen) Geld für Waren und Dienstleistungen verlangt (und zwar mehr, als diese wert sind: der Unterschied ist der Gewinn). Es ginge darum, Ihnen möglichst viel Geld abzunehmen – Warum Sie das erstrebenswert finden, verstehe ich nicht. Ich bin froh, dass kommunale Verwaltungen in erster Linie nach dem Prinzip der Kostendeckung, und nicht dem der Gewinnmaximierung arbeiten. Schade nur, dass unsere Stadtverwaltung das bisher nicht gut schafft; dafür braucht sie mehr Mitarbeiter.“

Um eine wortgetreue Abschrift des Leserbriefs von Herrn Heymann zu lesen, einfach 

Ob den Ergebnisssen der Untersuchung von „Janssen Beratung“, Wuppertal, im Fachbereich Bauverwaltung der Rader Stadtverwaltung zugestimmt werden kann, ist mehr als fraglich und steht auf tönernen Füßen. Bei der logischen Schlussfolgerung, dass die Stadtverwaltung, die den Gutachter aussucht, eine Untersuchung in Auftrag gibt und diese aus Steuergeldern bezahlen muss, bekommt der steuerzahlende Bürger ein Problem. Wäre es nicht besser gewesen, wenn vom Rat der Stadt ein Gutachter bestellt worden wäre, damit eine zukunftsgewandte Kommunalverwaltung sich daran geben kann, Kosten einzusparen anstatt weiteres Personal einzustellen? Denn das Problem ist, dass überhaupt erst ein zu honorierendes Gutachten eingeholt wurde. Normalerweise sind es Teilaufgaben und Pflichten der Verwaltungsspitze, Inhalte einer Arbeitsplatzbeschreibung vorzugeben. Alle Bürger lassen sich da nichts vormachen, denn Fakt ist, wäre die Stadtverwaltung privatwirtschaftlich organisiert, wäre das Rathaus um einige Stockwerke kleiner sowie Betriebs- und Personalkosten halb so groß und die andere Hälfte der eingesparten Finanzmittel könnte für nötige Investitionen ausgegeben werden. So ist das Gutachten letztlich augenzwinkernd eine Einschätzung ganz im Sinne der landesweit rufgeschädigten Stadtverwaltung im Radevormwalder Rathaus geworden und kann von den Bürgern dieser Stadt nicht widerspruchslos hingenommen werden. In seinem „Schwarzbuch für Steuerverschwendungen 2014“ stellte der Bund der Steuerzahler NRW (BdSt) 2014 insgesamt 16 Fälle von Steuerverschwendung vor und gleich zwei davon kamen aus Radevormwald. .