Die Landeswohnungen der LEG (ca. 92.000 von denen etwa 90% in NRW liegen mit gesamt ca. 300.000 Mietern) sind laut RP entgegen der Aussagen der Landesregierung zum damaligen Zeitpunkt, nicht an Whitehall (eine Tochter der Investmentbank Goldman Sachs) verkauft worden.
Wie nun bekannt wurde sind laut Kaufvertrag vier haftungsbeschränkte Firmen von jeweils geringer Bekanntheit die wahren Käufer der LEG-Wohnungen. Und das Beste: Thomas Hegel, seit 2006 Chef der LEG, ist auch involviert.
Die Käufer der LEG sind im Einzelnen:
- Lancaster (laut Creditreform 2 MItarbeiter) hat 80% der Anteile erworben.
- Kronen tausend230 (heute Rote Rose) hat 15% der Anteile erworben.
Die anderen beiden Käufer, Restio und Perry Lux, sind heute in offiziellen Dokumenten nicht mehr als Eigentümer der LEG zu finden. Lancaster haftet direkt – mit maximal € 25.000. Für die Rote Rose haftet als Komplementär voll eine GmbH mit dem ebenfalls vielsagenden Namen Weiße Rose; Haftungsbeschränkt mit ebenfalls € 25.000! Geschäftsführer des letzteren Blümchens ist dann Herr Thomas Hegel. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Natürlich ist bei diesem Hintergrund nun auch die damals gefeierte „Sozialcharta“ der NRW-Regierung zum Schutz der Privilegien der Mieter der LEG im negativsten Sinne des Wortes fragwürdig. Wenn schon im Vorfeld gelogen wird, wie wahrhaftig können solche Versprechen noch sein? Die legale Frage der Haftungsbeschränkung der beteiligten Firmen mal gänzlich aussen vor.
Das wirft allerdings auch die Frage auf, warum nicht einmal Goldman Sachs die falschen Angaben von NRW-Finanzminister Helmut Linssen und dem inzwischen zurückgetretenen Bauminister Oliver Wittke (beide CDU) nicht korrigierten. Das heißt übrigens auch, daß beide Herren mehrfach falsche Aussagen gegenüber dem Landtag NRW gemacht haben, was anscheinend selbst der SPD zuweit geht. Deshalb möchte die SPD die Regierung heute im Landtagsplenum konfrontieren. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form und mit welchem Ergebnis.
Welche Konsequenzen wird das für die Beteiligten (nicht) haben?
Persönlich bin ich der Ansicht: Viel krimineller geht es ohne Einsatz der Waffe nicht mehr.
Das wirft natürlich auch für uns in Radevormwald die Frage auf:
Wem gehören eigentlich die ehemaligen LEG-Immobilien in Radevormwald?