Für das Radevormwalder Krankenhaus gibt es in der freien Wirtschaft keinen verlässlichen Partner

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Seit einigen Wochen nun ist bekannt, dass der Johanniter-Orden die Absicht hat, das Krankenhaus in Radevormwald abzustoßen. Diese Entscheidung wurde gefällt, obwohl die Belegschaft in den vergangenen Jahren erhebliche Einschnitte geduldet oder selbst vorgenommen hat. Sie wurde gefällt, obwohl alleine die Stadt Radevormwald in den letzten fünf Jahren weit über 300.000 EURO an die Johanniter gezahlt hat.

Letzten Endes wurde durch den Verzicht der Belegschaft des Krankenhauses nur der Profit des Johanniter-Ordens erhöht. Und letzten Endes wurde durch die öffentlichen Zuwendungen an den Johanniter-Orden nur der Wert ihres Verkaufsobjektes gesteigert. Die Öffentlichkeit hat hiervon nun keinen langfristigen Nutzen gehabt, praktisch wurden hier Investitionen eines privaten Betreibers auf Kosten der Allgemeinheit saniert.

Die Johanniter sind kein Orden in dem Sinne, dass sie in erster Linie den christlichen Werten verpflichtet wären. Sie sind heute eine Firma, die wie jede andere auf dem freien Markt ihre Entscheidungen an ausschließlich einem Kriterium misst: Der Steigerung des eigenen Profits.

Dies gilt für alle privaten Betreiber von medizinischen Einrichtungen. Und aus genau diesem Grund ist die Suche nach einem „verlässlichen Partner“ in der freien Wirtschaft Unsinn. Jeder solche Partner ist nicht der Stadt, den Bürgern, oder dem Guten an sich verpflichtet, sondern nur seinen eigenen Profiten. Das ist das Grundgesetz des freien Marktes. Wollen wir ein Krankenhaus für Radevormwald langfristig sichern, so bleibt uns nichts anderes übrig, als dass wir selbst die Verantwortung für die Einrichtung übernehmen.

Aus diesen Gründen haben wir die bisherige Berichterstattung mit Skepsis beobachtet und zur Kenntnis genommen, dass wir bewusst aus den hierzu stattfindenden Gesprächen ausgegrenzt wurden und werden. Sowohl die im Rat vertretenen „Volksparteien“ als auch der Johanniter-Orden selbst wollen in dieser Sache keine Transparenz. Bei der ersten, von der CDU öffentlich angekündigten Besprechung, wurden wir abgewiesen. Darauf hin bat ich den Vorsitzenden der CDU-Fraktion, Herrn Viebach, schriftlich um ein Gespräch zum Erhalt des Krankenhauses. Diese Bitte blieb bis heute unbeantwortet. Auch zu dem Gespräch mit dem Ordenskanzler des Johanniter-Ordens am kommenden Donnerstag wurde DIE LINKE nicht eingeladen. Der Ordenskanzler selbst wünschte, dass es ein nicht-öffentliches Gespräch sein soll.

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