Kommentar: Trauer um Nelson Mandela?

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Der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland sagte zum Tod von Nelson Mandela:

Mandelas Wirken wird für alle Menschen, die sich für Freiheit, für die Menschenrechte und die Menschenwürde einsetzen, Inspiration und Quelle der Ermutigung bleiben.

Wie Gauck weiter sagte, war Mandela wohl ein Kämpfer für die historische Wahrheit. Dann erscheint es doch allzu bequem, zu unterschlagen, dass die Bundesrepublik mit dem Regime, das Mandela für so viele Jahre eingesperrt hatte, eigentlich ganz solide Beziehungen unterhielt und es stattdessen die böse DDR war (sonst ein Lieblingsthema von Gauck, wie hinlänglich bekannt ist), die sich international offensiv für den ANC und die Rechte der Schwarzen Bevölkerung in Südafrika eingesetzt hat. Nun, Gauck meint trotzdem:

Sein Kampf gegen die Unmenschlichkeit des Apartheidregimes wird unvergessen bleiben.

Vergessen sollen wir also nur, wer diesen Kampf und wer seine Gegner unterstützte.

Zur Inspiration für die Herren der Bundesrepublik Deutschland muss Nelson Mandelas Werk also erst noch werden. Ich bin skeptisch, ob wir damit in nächster Zukunft rechnen können. Dennoch, so schloss Gauck:

Ich bin – zusammen mit unzähligen Menschen in Deutschland – dankbar dafür, was Nelson Mandela dieser Welt geschenkt hat.

Sicher. Nur, weil wir etwas gut finden, sollten wir es noch lange nicht nachmachen…