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Nazis kleben wieder!

Zwar wurde der Freundeskreis Radevormwald im April letzten Jahres durch eine groß-angelegte Razzia zu vorläufiger Zurückhaltung genötigt, aber die Bande existiert natürlich weiterhin. Sie wohnen in unserer Nachbarschaft.

13_freies-netz-aufkleber_dahlerau-bahnhofWir müssen daher eine strenge, gesellschaftliche Kontrolle ausüben, um zu verhindern, dass sich Gruppen wie der Freundeskreis Rade um Jonas Ronsdorf, den Bruder des ehemaligen pro-NRW und jetzt parteilosen Stadtverordneten, Tobias Ronsdorf, weiter organisieren können. Es gilt, wachsam zu sein und alle Anzeichen neofaschistischer Tätigkeit zu erfassen und ernst zu nehmen. Zum neuen Jahr hat die Gruppe offensichtlich auch neue Bezugsquellen für Propaganda-Material aufgetan – Die Motive belegen, dass die rechte Szene in Radevormwald nicht harmloser, sondern eher radikaler wird.

Die jetzt verbreiteten Aufkleber tragen Hammer und Schwert, ein wieder populäres Erkennungszeichen der „Nationalen Sozialisten“ und „Freien Kameradschaften“. Im Gegensatz zu vielen anderen Symbolen ist hier ein absolut eindeutiger geschichtlicher Bezug herstellbar – Das Zeichen wurde ursprünglich bei der Hitlerjugend ab 1929 verwendet und fand auch bei anderen Organisationen der deutschen Faschisten Verwendung. Auch die sonstige Aufmachung des Aufklebers scheut einen Bezug zum deutschen Faschismus von 1933 bis 1945 nicht.

Geklebt wird wieder an den altbekannten Orten, wie den Bushaltestellen in Dahlerau. Derartige Propaganda-Delikte gingen ab 2007 den gewalttätigen Überfällen von 2011 voran, die ihren Höhepunkt schließlich im Frühjahr 2012 mit einem Reizgas-Angriff auf einen Polizisten erreichten, was die Staatsanwaltschaft schließlich und endlich zum handeln nötigte.

Keine Ehre für „pro NRW“ – DIE LINKE und AL verlassen den Ratssaal!

In der 15. Sitzung des Rates am Dienstag, den 19. Juni, wurde Udo Schäfer, ebenfalls Mitglied des oberbergischen Kreistags – bei „pro NRW“ Bezirks- und Kreisvorsitzender sowie Fraktionsgeschäftsführer und Landesvorstandsmitglied – als neuer Stadtverordneter im Rat der Stadt Radevormwald vereidigt. DIE LINKE und AL verließen demonstrativ den Ratssaal.

Der ehemalige DVU-Funktionär Udo Schäfer (s. hier), der nun auch Mitglied des Rates der Stadt Radevormwald ist, ist wie oben angedeutet einer der ganz großen Titelsammler der „Bürgerbewegung“ und zumindest immer in drei Funktionen parallel unterwegs. Bevor er jetzt Alexander Vogt „aus gesundheitlichen Gründen“ ersetzte, wurde er auf der Internetseite von „pro NRW“ in Radevormwald bereits als Nachfolger von Tobias Ronsdorf gehandelt (s. hier). Dieser war mutmaßlich nicht mehr haltbar erschienen, nachdem gegen ihn im Zusammenhang mit der Gründung einer kriminellen Vereinigung ermittelt worden war (s. hier).

Hierbei ging es um den „Freundeskreis Rade“ (s. hier), in dessen Treffpunkt in den Wupperorten die Polizei bei einer Großrazzia am 25. April diesen Jahres verschiedene Waffen gefunden hatte. Im letzten Jahr war die Gruppe durch zahlreiche Gewalttaten und Bedrohungen aufgefallen ( s. hier). Als wesentlicher Akteur des „Freundeskreises Rade“ gilt Tobias Ronsdorfs jüngerer Bruder, Jonas Ronsdorf. Bei einer Durchsuchung in Radevormwald, die 2010 im Rahmen der Ermittlungen gegen ein Mitglied der Kameradschaft Aachener Land stattfand, welches auf einer Demonstration in Berlin selbstgebaute Bomben mit sich geführt hatte, sollen von der Polizei „pyrotechnische Mittel“ gefunden worden seien (s. hier).

Nach der Razzia im „pro NRW“-Büro Radevormwald am 25. April diesen Jahres hatte Landesvorsitzender Markus Beisicht zwar Konsequenzen angedroht (s. hier), aber weder hat man sich von Tobias Ronsdorf verabschiedet, noch hat man in der letzten Ratssitzung – als man die Gelegenheit gehabt hätte – den Mitglieder des „Freundeskreises Rade“ ihre „pro NRW“-Sitze in den Ausschüssen der Stadt abgenommen. Und somit haben Mitglieder des „Freundeskreises Rade“ sogar weiterhin Zugang zu Fraktionsräumen von „pro NRW“.

Den zumindest parteipolitisch nicht vorbelasteten Alexander Vogt hat man stattdessen durch einen DVU-Mann ersetzt. Der Ratssitzung wohnte im Publikum Claudia Gehrhardt bei, ehemals NPD (s. hier), jetzt Kreisvorsitzende Wuppertal und Schriftführerin im Landesvorstand der „Bürgerbewegung“, welche ungerührt weiter von sich behauptet, gegen jede Form von Extremismus entschieden zu kämpfen.

Zusammengefasst: Die Heuchelei von „pro NRW“ ist enttarnt. Jeder, der diese Leute unterstützt, weiß nun, was er tut.

Für mich, und zwar nicht nur, sondern auch als Mitglied der LINKEN, war es eine Pflicht, an der Vereidigung eines Rechtsextremisten als Ratsmitglied der Stadt nicht teilzunehmen.

Wochenende: Wieder faschistische Schmiereien in den Wupperorten

Die Bushaltestelle „Dahlerau Bahnhof“ und ihr Umfeld sind seit geraumer Zeit beliebt bei lokalen und regionalen Faschos, wenn es darum geht, ihre Umwelt zu verschönern. Der sich selbst so nennende „Freundeskreis Radevormwalder Nationalisten“ (eine Gruppe mit Anbindungen an Nationale Sozialisten u.ä. Banden aus Wuppertal und Leverkusen) hatte ebenfalls am Wochenende von einer „Aufräumaktion“ berichtet. Das Ergebnis konnte am Sonntag Abend in Augenschein genommen werden.

Die Haltestelle – Volksdeutsch sauber:

„Anti-Antifa“ mit einer Sprühvorlage im Wehrmachtsgrau von hinten (damit es schwerer zu entfernen ist) an die Glasscheibe der Haltstelle gesprüht, flankiert vom „Eisernen Kreuz“:

Und für die, denen es noch nicht eindeutig genug war – 88 stellt zweimal den achten Buchstaben im Alphabet dar, also „HH“. Die Abkürzung wird als Ersatz für den ebenfalls verbotenen Gruß „Heil Hitler“ benutzt. Links oben ein Fascho-Aufkleber aus Leverkusen:

Es ist also bewiesen: Sauberkeit, fürwahr eine deutsche Tugend!